Armutszeugnis

Warum haben Wenige so viel und Viele so wenig? Soziale Ungleichheit ist kein Betriebsunfall, sondern Voraussetzung und Resultat «unserer» Wirtschaftsweise und Nährboden für Faschismus und völkisches Denken. Ein Armutszeugnis, denn: Theoretisch wäre genug für alle da. Monatlich diskutieren Eva Völpel und Sabine Nuss mit Expert*innen über die Verteilungskrise. «Armutszeugnis» ist der neue Wirtschaftspodcast der Rosa-Luxemburg Stiftung.

Armutszeugnis

Neueste Episoden

#18: Autoindustrie: Wenn Menschen nur noch Zahlen sind

#18: Autoindustrie: Wenn Menschen nur noch Zahlen sind

67m 3s

Die deutsche Automobilindustrie, ein Pfeiler der Exportindustrie, steckt in der (Absatz-)Krise. Verschlafene E-Mobilität, zu viel Fokus auf teure Luxusmodelle, zu hohe Lohnkosten - es mangelt nicht an Erklärungen, woran es angeblich hapert im unerbittlichen Wettrennen um globale Marktanteile. Doch wie geht es überhaupt den Beschäftigten in den Werkshallen? Wir schauen am Beispiel vom VW-Werk Baunatal bei Kassel genauer hin, sprechen über entfremdete Arbeit und wie sich Konflikte um die sozial-ökologische Transformation im Alltag der Belegschaften zeigen. Unser Interviewgast ist Rhonda Koch. Sie ist Referentin beim Betriebsrat in Baunatal und promoviert unter anderem zur Frage, wie Automobilarbeiter*innen die Klimakrise erfahren.

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#17: Wachstumswahn: Im Bann des BIP

#17: Wachstumswahn: Im Bann des BIP

57m 16s

Alle drei Monate blicken Politik und Wirtschaft gebannt auf das Bruttoinlandsprodukt – das BIP. Diese Zahl ist das Maß aller Dinge, Indikator für wirtschaftliche Leistung, Wohlstand, Fortschritt und Glück. Steigt das BIP, wird gejubelt: Die Wirtschaft wächst! Sinkt es, droht der Untergang. Das BIP scheint Teil eines religiösen Glaubenssystems, das Wachstum der Fetisch auf dem Altar. Doch am Wachstum scheiden sich die Geister. Für die einen ist es Garant für Wohlstand, für die anderen Grund für Umweltzerstörung. Aber was überhaupt ist Wachstum? Was genau wächst, wenn das BIP steigt? Wie wird Wirtschaftsleistung gemessen, was wird dazu gezählt, was nicht, wieso...

#16: Aufrüstung: Mit Waffen zu Wohlstand?

#16: Aufrüstung: Mit Waffen zu Wohlstand?

51m 13s

Deutschland rüstet massiv auf. Das Wort vom „Kriegskeynesianismus“ macht die Runde – dahinter steckt die Annahme, dass steigende Rüstungsausgaben Deutschland nicht nur sicherer machen, sondern zugleich für mehr Wachstum und Wohlstand sorgen. Aus Sicht vieler Ökonom*innen eine Win-Win-Situation. Aber was passiert eigentlich, wenn riesige, über öffentliche Kredite finanzierte Investitionen in die Beschaffung von Kriegsgerät fließen? Sorgt das tatsächlich für nennenswert mehr Wachstum? Oder gehen uns stattdessen Ressourcen beispielsweise für die Klimatransformation verloren? Und wie groß ist die Gefahr, dass ein Großteil der öffentlichen Gelder in überteuerte Rüstungsgüter fließt und die private Rüstungsindustrie den Staat als cash cow ausnimmt?

#15: Vergesellschaftung: «Kapitalismus ist verfassungswidrig»

#15: Vergesellschaftung: «Kapitalismus ist verfassungswidrig»

58m 36s

Die aktuellen Großkonflikte spitzen sich zu, allen voran der Klimawandel mit seinen sozialen Verwerfungen. Die herrschenden liberalen Antworten setzen auf den Markt, mithin einen «grünen Kapitalismus», unterschlagen aber den sozialen Ausgleich. Dies stärkt die rechten Parteien und Ideologien. Seit einiger Zeit nun wird als Antwort auf die vielfachen Krisen die Forderung nach «Vergesellschaftung» laut: Grund und Boden, Produktionsmittel und Naturschätze sollen der privaten, profitorientierten Verfügungsgewalt entzogen werden. Auch soziale Ungleichheit möchte man damit beseitigen und so zugleich rechten Ideologien den Nährboden entziehen. Doch was genau verbirgt sich dahinter, inwiefern könnte das ein Ausweg sein und wieso wäre damit ein Ende...