#23: Space Race 2: Der Ausverkauf des Weltraums | mit Isabel Feichtner

Shownotes

Wem gehören eigentlich Sonne, Mond und Sterne? Allen. Der Weltraum gilt als gemeinsames Menschheitserbe. So sagt es das Völkerrecht. Seit einigen Jahren jedoch schreitet die Privatisierung und Kommerzialisierung des Weltraums rasant voran. Hoch über unseren Köpfen ist ein Wettlauf um die Vorherrschaft im All entbrannt. Es geht unter anderem um die Erschließung von Mond, Mars und Asteroiden als Lieferanten wertvoller Rohstoffe, es geht um Macht, Geld und Größenwahn: Elon Musk will den Mars besiedeln, Jeff Bezos Millionen von Menschen in riesigen Raumschiffen im Sonnensystem ansiedeln. Aber dürfen die das? Wir sprechen mit der Völkerrechtlerin Professor Dr. Isabel Feichtner darüber, wie die Nationalstaaten des Planeten Erde sukzessive den Weltraumvertrag unterlaufen, indem sie ihre irdische Konkurrenz mitsamt Kapitalismus in den Weltraum ausweiten – mit zerstörerischen Folgen.

Schreibt uns an armutszeugnis@rosalux.org

Shownotes:

Raumfahrtstrategie der Bundesregierung, herausgegeben vom Bundeswirtschaftsministerium, September 2023.

Isabel Feichtner: Bodenschätze. Über Verwertung und Vergesellschaftung. Hamburger Edition, 2025.

Antje Nötzold, Enrico Fels, Andrea Rotter, Moritz Brake (Hrsg.:): Strategischer Wettbewerb im Weltraum. Springer VS, 2024.

Jingle: Copyright Free Music inspired heavily by the Star Trek shows, by Louis Humanoide 2.

Ausschnitte aus Picard in Star Trek, «Der erste Kontakt», 1996.

Enno Schöningh: Wem gehört das All? Über die Zukunft der Erde wird mehr und mehr im Weltraum entschieden. Deshalb können wir ihn nicht den Großmächten überlassen. Eine Anleitung zum Mitreden, vom 12.7.2025

Alle Podcasts der Rosa-Luxemburg-Stiftung: www.rosalux.de/podcasts

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Transkript anzeigen

Eva Völpel: Ja, hallo und herzlich willkommen zur Folge Nummer 23 von Armutszeugnis,

Eva Völpel: dem Wirtschaftspodcast der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Eva Völpel: Hallo alle miteinander, hallo Sabine.

Sabine Nuss: Hallo Eva.

Eva Völpel: Bevor wir heute in das Thema einsteigen, muss ich noch eine kleine Ankündigung machen.

Eva Völpel: Direkt frisch vorweg müssen wir euch sagen, dass wir im Januar eine kleine wohlverdiente

Eva Völpel: Winterpause einlegen und uns dann erst im Februar wieder hören.

Eva Völpel: Und ich möchte auch schon mal ankündigen, dass wir am Ende dieser Folge über

Eva Völpel: eure tollen und auch sehr offenen Zuschriften sprechen wollen,

Eva Völpel: denn wir hatten ja in der letzten Podcast-Folge gefragt,

Eva Völpel: wie geht ihr eigentlich mit all diesen schlechten politischen Nachrichten um,

Eva Völpel: die auf uns so einprasseln.

Eva Völpel: Und da werden wir ein bisschen genauer drauf schauen, was ihr uns alles geschrieben habt.

Eva Völpel: Vielen Dank dafür schon mal. Aber nun frisch rein ins Thema.

Eva Völpel: Wer zugehört hat, hat vielleicht schon so eine Ahnung, worüber wir heute sprechen werden.

Sabine Nuss: Bei der Eingangsmusik, bei dem etwas anderen Schingel heute?

Eva Völpel: Genau. Wir wollen nämlich in dieser Dezember-Folge ein bisschen mal dem Irdischen

Eva Völpel: entsagen und lenken euren Blick in andere Sphären. Aber keine Angst,

Eva Völpel: es geht nicht um Göttliches oder gar um Fragen von Religion.

Eva Völpel: Wir schauen vielmehr weit hinauf über unsere Köpfe ins Weltall und etwas genauer

Eva Völpel: dabei auch nochmal auf den Mond und auf das Wettrennen, das um die Privatisierung

Eva Völpel: des Mondes und die Privatisierung und Ausbeutung des Weltalls begonnen hat.

Eva Völpel: Und ich kann euch sagen, es ist wirklich verrückt, was da über unseren Köpfen

Eva Völpel: alles los ist. Es geht wirklich um einen riesigen Wettlauf, um den Abbau zum

Eva Völpel: Beispiel von Metallen und seltenen Erden, also Stichwort Space Mining.

Eva Völpel: Es geht aber auch um den Aus- und Aufbau von Satellitennetzen für die private

Eva Völpel: Nutzung auf der Erde und die da viel Geld versprechen, aber die auch entscheidend

Eva Völpel: sein können beim Einfluss auf Kriege.

Eva Völpel: Ihr erinnert euch vielleicht noch an die Rolle, die Elon Musk mit seinen Starlink-Satelliten

Eva Völpel: im Ukraine-Krieg spielt und wie seine Rolle sich da auch gewandelt hat.

Eva Völpel: Und ich muss sagen, Sabine, seitdem klar ist, dass wir diese Folge machen werden,

Eva Völpel: fallen mir ständig neue Meldungen dazu auf.

Sabine Nuss: Ja, geht mir auch so.

Eva Völpel: Zum Beispiel im November habe ich dann genau irgendwie nochmal aufgehorcht,

Eva Völpel: als die Nachricht kam, dass China drei Taikonauten von der Besatzung des Raumschiffes retten musste,

Eva Völpel: weil die Raumstation durch herumfliegenden Weltraumschrott, der auch immer zahlreicher

Eva Völpel: wird, beschädigt worden ist.

Eva Völpel: Also das ist auch eine heftige Nebenwirkung all dieser explosionsartig zunehmenden Aktivitäten im All.

Eva Völpel: Und da fand ich es auch total verrückt, dann zum ersten Mal so darüber zu lesen,

Eva Völpel: dass wir ja nicht nur mittlerweile auf der Erde einen riesigen Plastikschrott-Ozean im Meer haben,

Eva Völpel: sondern auch mittlerweile eben einen großen Gürtel von Weltraumschrott,

Eva Völpel: der von ganz mini bis größeren Teilen permanent um die Erde kreist.

Eva Völpel: Und damit muss man leider sagen, Sabine, wir haben wieder eine Folge am Wickel,

Eva Völpel: die weniger schöne Dinge betrachtet.

Eva Völpel: Und das finde ich wirklich bitter, denn man könnte bei diesem Thema wirklich

Eva Völpel: einfach nur über die Schönheit und Faszination des Universums sprechen.

Eva Völpel: Und auch über diesen schönen Mond, der ja gerade jetzt in dieser Weihnachts-

Eva Völpel: oder Winterzeit auch so gut passt.

Eva Völpel: Er symbolisiert so die Nacht, die Stille, die Ruhe, die Einkehr, oder?

Sabine Nuss: Ja, vielleicht nicht für alle, weil es gibt ja auch Menschen,

Sabine Nuss: zu denen gehöre ich auch, die bei Vollmond zum Beispiel nicht schlafen können.

Eva Völpel: Ach echt?

Sabine Nuss: Okay. Hast du nicht das Problem?

Eva Völpel: Das habe ich nicht, aber ich habe

Eva Völpel: bei meinen Kindern wirklich die sehr interessante Beobachtung gemacht.

Eva Völpel: Als die noch kleiner waren, haben die jedes Mal ganz doll auf Vollmondnächte

Eva Völpel: reagiert und konnten auch schlecht schlafen.

Sabine Nuss: Aha.

Eva Völpel: Und ich bin keine Esoterikerin und habe mir das wirklich fasziniert angeguckt

Eva Völpel: und war dann auch so ein bisschen, ja, fand es interessant und irgendwie auch schön. Ja, das war's.

Eva Völpel: Genau, aber ich kann eigentlich ganz gut schlafen. Aber Sabine,

Eva Völpel: leider können wir uns diesen schönen Facetten heute nicht so richtig annehmen.

Eva Völpel: Umso wichtiger ist es, dass wir darüber reden, was eigentlich im Weltall los ist.

Eva Völpel: Und du hast dir das genauer angeschaut und hast auch ein Interview dazu geführt. Erzähl mal.

Sabine Nuss: Ja, mir ging es ganz ähnlich wie dir. Ich habe mich eigentlich total gefreut.

Sabine Nuss: Wir dachten, Weihnachtsfolge mal was anderes und beschäftigen uns mal mit dem schönen Weltraum.

Sabine Nuss: Aber je näher ich mich damit beschäftigt habe, desto mehr ist dieses schöne

Sabine Nuss: Bild dann auch so ein bisschen in sich zusammengefallen.

Sabine Nuss: Weil was wir tatsächlich in den letzten Jahren und wie du sagst,

Sabine Nuss: in den letzten Monaten häufen sich die Meldung beobachten, ist ein sogenannter Space Race 2.

Sabine Nuss: Also ein Wettlauf zwischen den irdischen oder, man sagt eben,

Sabine Nuss: terrestrischen geopolitischen Mächten um die Rückkehr auf den Mond.

Eva Völpel: Vielleicht ganz kurz Space Race 1, nur nochmal ganz kurz zur Erklärung.

Eva Völpel: Das war ja die Zeit so der 1950er und 60er Jahre, als die USA und die Sowjetunion

Eva Völpel: um die Vorherrschaft im Weltall gekämpft haben, oder?

Eva Völpel: Und daran knüpft es jetzt sozusagen an, als so ein Begriff oder wie?

Sabine Nuss: Genau, genau.

Eva Völpel: Okay.

Sabine Nuss: Dieser Space Race 1 war auch Ausdruck des Kalten Kriegs und vielleicht nochmal

Sabine Nuss: zur Erinnerung, es gab einen Astronauten, ganz bekannt kennen wahrscheinlich

Sabine Nuss: alle, Neil Armstrong, das war der Kommandant von Apollo 11 und der hat am 21.

Sabine Nuss: Juli 1969 als erster Mensch den Mond betreten.

Eva Völpel: Nein, das stimmt nicht.

Sabine Nuss: Nee?

Eva Völpel: Nein, eine Maus hat als erstes den Mond betreten.

Eva Völpel: Entschuldigt, Entschuldigt.

Sabine Nuss: Macht nix. Aber ich hatte jetzt ja den Menschen, ist die Maus geschlüpft aus

Sabine Nuss: dem Raumschiff oder wie kam das?

Eva Völpel: Nein, nein, das ist eine Anspielung auf ein wunderschönes Kinderbuch.

Sabine Nuss: Ach so.

Eva Völpel: Das auch für Erwachsene wirklich total nice ist. Das heißt Armstrong und ich

Eva Völpel: glaube die erste Maus auf dem Mond von Torben Kuhlmann.

Sabine Nuss: Ach so.

Eva Völpel: Und das ist so wunderschön gezeichnet. Also ganz toll. So Weltraumbilder.

Eva Völpel: Also auch für Erwachsene so ganz toll gezeichnet.

Sabine Nuss: Ah, okay.

Eva Völpel: Also sorry für diesen kleinen Scherz.

Sabine Nuss: Alles gut. Aber ich dachte mir natürlich schon auch in der Vorbereitung,

Sabine Nuss: du hast bestimmt noch Tolles einzubringen, weil du natürlich mit Kindern nochmal

Sabine Nuss: einen ganz anderen Blick hast.

Sabine Nuss: Es ist ja ein Faszinosum für Kinder auch, dieses Universum und das Weltall.

Eva Völpel: Auf jeden Fall, ja.

Sabine Nuss: Genau, es gab also auf jeden Fall 69 den ersten Menschen auf dem Mond.

Sabine Nuss: Und insgesamt gab es bislang zwölf Menschen, die im Rahmen der Mission Apollo

Sabine Nuss: auf dem Mond tatsächlich waren.

Sabine Nuss: Und es waren allesamt Amis und alles waren Männer. Und die letzte Mission,

Sabine Nuss: Apollo 17, war 1972 im Dezember und seither war tatsächlich nie wieder ein Mensch auf dem Mond.

Eva Völpel: Das ist auch so ein bisschen verrückt. Es war mir überhaupt nicht klar,

Eva Völpel: dass diese Zeitspanne so lang jetzt schon ist. Aber warum ist das so?

Sabine Nuss: Da gibt es ganz unterschiedliche Erklärungen. Ich sage jetzt mal so,

Sabine Nuss: die wichtigste ist, vielleicht ist es einfach zu teuer gewesen.

Sabine Nuss: Also zu teuer ist auch immer so eine Frage der politischen Prioritätensetzung.

Sabine Nuss: Und es gab dann einfach andere Prioritäten

Sabine Nuss: offensichtlich und auch die Bevölkerung war jetzt gar nicht so,

Sabine Nuss: klar, das war immer ein Riesending, wenn dann so ein Mensch auf dem Mond war,

Sabine Nuss: aber am Ende hat die Bevölkerung in Umfragen immer gesagt, naja,

Sabine Nuss: es gibt vielleicht doch wichtigere Dinge, die wir machen sollten auf der Erde.

Eva Völpel: Sehr verständlich.

Sabine Nuss: Genau und die Gründe für das neu erwachte Interesse, die sind natürlich auch sehr vielfältig.

Sabine Nuss: Jetzt geht es bei diesem zweiten Wettrennen geht es jetzt vor allen Dingen um

Sabine Nuss: kommerzielle Interessen, es geht um geopolitische, militärische Interessen,

Sabine Nuss: aber es geht auch so ein bisschen um so Größenwahnfantasien spielen hier eine

Sabine Nuss: Rolle, wir gehen auf alles da so ein bisschen ein jetzt in dieser Folge.

Sabine Nuss: Und ich hatte mir natürlich die Frage so ein bisschen gestellt,

Sabine Nuss: können das eigentlich diese privaten, super, super reichen Milliardäre einfach

Sabine Nuss: so auf den Mond fliegen und sagen, das ist jetzt hier irgendwie mein Gebiet,

Sabine Nuss: auf dem ich mich ausbreite?

Sabine Nuss: Kann einen Staat einfach jemanden da hochschicken und sagen,

Sabine Nuss: das ist jetzt mein Land auf dem Mond oder auf dem Mars? Und sagen, ja.

Eva Völpel: So, hallo, Moonstate, mein extraterrestrischer Außenposten hier.

Sabine Nuss: Der USA zum Beispiel. Genau, genau, genau. Und die Antwort ist kurz und knapp.

Sabine Nuss: Nein, eigentlich ist das verboten, weil der Weltraum, wie der Mond,

Sabine Nuss: andere Himmelskörper, alles eigentlich gelten als gemeinsames Erbe der Menschheit.

Sabine Nuss: Wie übrigens auch auf der Erde der Tiefseeboden.

Sabine Nuss: Und man kann eben in den letzten Jahren beobachten, wie das so sukzessive unterlaufen

Sabine Nuss: wird, indem wir eben privatisieren und kommerzialisieren im Weltraum.

Sabine Nuss: Das heißt, alles, was wir da jetzt gerade beobachten im Weltraum,

Sabine Nuss: hat eigentlich schon, wir brauchen eigentlich gar nicht auf den Mond gucken,

Sabine Nuss: wie sich das da entwickelt, die Kommerzialisierung, sondern wir können eigentlich

Sabine Nuss: auch auf der Erde gucken, wie da das passiert ist.

Sabine Nuss: Das hatten wir auch schon als Thema in den vergangenen Folgen immer mal.

Sabine Nuss: Ursprüngliche Akkumulation, die Aneignung von Land, auch im Zuge von Kolonialismus.

Sabine Nuss: Da könnte man das auch alles beobachten, dass man Menschen eben von gemeinsam

Sabine Nuss: genutzten Ressourcen dem Land,

Sabine Nuss: der Almende, vertrieben hat, um private Profitinteressen durchzusetzen.

Eva Völpel: Okay, aber in diesem Fall ist es zumindest nicht so, dass dort außerirdische,

Eva Völpel: was soll ich sagen, also andere Wesen erstmal vertrieben werden müssten.

Eva Völpel: Oder gibt es wirklich eine ernsthafte Debatte, die sich sozusagen schon auf

Eva Völpel: solche Fragen vorbereitet, wenn man doch mal auf außerirdisches Leben stößt?

Sabine Nuss: Ja, da kommen wir noch drauf zu sprechen. Auch von außerirdischen Intelligenzen

Sabine Nuss: ist da in der ganzen Debatte durchaus auch die Rede.

Eva Völpel: Ich bin sehr gespannt, was du rausgefunden hast. Es geht ja vor allem eben um

Eva Völpel: eigentumsrechtliche Fragen und die sind ja immer die Voraussetzung dafür,

Eva Völpel: dass privatisiert werden kann oder eben auch kolonisiert,

Eva Völpel: der Mond eben kolonisiert werden kann oder eben der Weltraum.

Eva Völpel: Und du hast mit einer Juristin zu diesem Thema gesprochen und da bin ich jetzt

Eva Völpel: wirklich sehr gespannt, wer das war und wie die darauf guckt,

Eva Völpel: was da oben eigentlich passiert.

Sabine Nuss: Ja, also es ist, wie du sagst, ganz wesentlich sind da eigentumsrechtliche Fragen,

Sabine Nuss: aber eben auch völkerrechtliche Fragen, denn das Völkerrecht ist das, was im Weltraum gilt.

Sabine Nuss: Und deshalb habe ich mit Professorin Dr. Isabel Feichtner gesprochen.

Sabine Nuss: Sie hat eine Professur für Wirtschaftsvölkerrecht an der Uni Würzburg.

Sabine Nuss: Und sie arbeitet auch schwerpunktmäßig zu Commons, also zu Gemeingütern.

Sabine Nuss: Und gerade hat sie ein Buch geschrieben zum Thema Bodenschätze,

Sabine Nuss: wo sie sich eben mit dem Tiefseebergbau beschäftigt.

Sabine Nuss: Und insofern ist es ehrlich gesagt auch so ein bisschen naheliegend,

Sabine Nuss: dass sie sich jetzt auch mit dem Weltraum befasst, weil beides eben als gemeinsames

Sabine Nuss: Erbe der Menschheit gilt.

Eva Völpel: Vielleicht nochmal interessant auch der Hinweis, dass Isabel Feichtner eine

Eva Völpel: der ExpertInnen war, die in der Berliner Expertenkommission zum Volksentscheid

Eva Völpel: Vergesellschaftung großer Wohnungsunternehmen saß.

Sabine Nuss: Genau, sehr interessante Koinzidenz und ich bin auch nochmal auf das Thema und

Sabine Nuss: auf Sie, wir hatten ja schon länger mal über so ein Thema geredet,

Sabine Nuss: aber der Anlass war dann tatsächlich, dass Sie neulich auf einer Konferenz mit

Sabine Nuss: dem Titel Die Bodenfrage die Keynote gehalten hat.

Sabine Nuss: Die Konferenz war organisiert übrigens von dem Zentrum für Sozialkritik der

Sabine Nuss: Humboldt-Universität, wo ich jetzt auch gerade im Moment mein Fellow habe.

Sabine Nuss: Die Konferenz ist organisiert worden von Rabea Baerfelde und von Jacob Blumfeld,

Sabine Nuss: sage ich jetzt nur, weil die gerade ein Forschungsprojekt haben,

Sabine Nuss: was da angesiedelt ist, zur Vergesellschaftung von Land und Energie.

Sabine Nuss: Also da gibt es ganz spannend, wie soll ich jetzt sagen, Überschneidungen.

Sabine Nuss: Und dieser Vortrag war dann am Ende, der Vortrag ging eben zu der Kolonisierung

Sabine Nuss: und zur Privatisierung des Weltraums.

Sabine Nuss: Und das war so ein bisschen der Auslöser, mit Isabel darüber zu reden.

Eva Völpel: Ja, okay, dann bin ich gespannt. Lass hören.

Sabine Nuss: Also wir hatten ja schon das Thema, dass seit dem Kalten Krieg da nicht mehr

Sabine Nuss: viel passiert ist, gleichzeitig sich aber auch irre viel verändert hat mit Einfluss

Sabine Nuss: auf die Weltraumfahrt und Forschung.

Sabine Nuss: Es ist übrigens, muss ich jetzt vorweg schicken, was wir eigentlich bei jeder

Sabine Nuss: Folge machen können, ein uferloses Thema.

Sabine Nuss: Ich nenne jetzt mal so die wichtigsten Stichpunkte nur. Also zum einen ist natürlich

Sabine Nuss: Space Mining, das ist sozusagen Weltraumbergbau, du hattest es schon erwähnt, das Stichwort.

Sabine Nuss: Das ist natürlich total interessant, weil nach den Apollo-Missionen damals dachte

Sabine Nuss: man noch, der Mond sei so ein staubiger Steinklops, da ist nicht viel zu holen

Sabine Nuss: und mittlerweile weiß man, das ist in der Tat ganz anders.

Sabine Nuss: Der Mond hat mehr Ressourcen, als man dachte.

Sabine Nuss: Er hat zum Beispiel Wasser. Wasser ist total wichtig, weil du Wasser zum Beispiel

Sabine Nuss: brauchst für Raketentreibstoffe.

Sabine Nuss: Und Raketentreibstoffe, was braucht man, die auf dem Mond ist interessant,

Sabine Nuss: weil der Mond wird eigentlich eher so immer so als Zwischenstation,

Sabine Nuss: als Bahnhof zu Mars betrachtet.

Sabine Nuss: Also man geht irgendwie davon aus, dass man irgendwann mal auf dem Mond Siedlungen

Sabine Nuss: mit Menschen ansiedelt, von denen aus man dann den Mars erschließen kann.

Sabine Nuss: Was noch interessant ist, dass die Ressourcen nicht nur auf dem Mond sind,

Sabine Nuss: die Interessanten, sondern auch auf dem Mars und vor allen Dingen auf dem Asteroidengürtel

Sabine Nuss: zwischen Mars und Jupiter.

Sabine Nuss: Dort gibt es, hat man so gezählt, 600.000 Asteroiden und die sind kohlenstoffhaltig,

Sabine Nuss: kieselsäurehaltig und die können eben neben Wasser auch sowas wie Nickel,

Sabine Nuss: Eisen, Kobalt und Achtung, jetzt kommt Gold, da klingelt es natürlich gleich.

Sabine Nuss: Oder halt diverse Metalle enthalten und auf dem Mond selbst,

Sabine Nuss: da werden Nuklearbrennstoff, sind da nachgewiesen worden, Uran.

Sabine Nuss: Und vor allen Dingen, habe ich gelesen, wird aber immer wieder auf dieses Helium-3

Sabine Nuss: verwiesen und das ist natürlich super interessant für Energieerzeugung.

Sabine Nuss: Da habe ich so ein Beispiel gefunden, um mal so ein Bild zu kriegen.

Sabine Nuss: Mit 25 Tonnen Helium-3 könnte man die komplette US-amerikanische Bevölkerung

Sabine Nuss: für ein ganzes Jahr mit Energie versorgen.

Eva Völpel: Okay, Wahnsinn. Wenn man das alles hört, dann weiß man, was für Begehrlichkeiten da geweckt sind.

Sabine Nuss: Allerdings.

Eva Völpel: Und ich muss mal sagen, bei diesem Space Mining, ich hatte da auch so drüber

Eva Völpel: gelesen, wie das dann auch so praktisch ablaufen soll und fand das total irre

Eva Völpel: von den Beschreibungen her.

Eva Völpel: Ganz kurz mal aus einem sehr interessanten Text aus der Taz zitiert,

Eva Völpel: den verlinken wir auch in den Shownotes.

Eva Völpel: Da wurde das so beschrieben, dass diese erdnahen Asteroiden,

Eva Völpel: die sollen in ihrer Drehung gestoppt werden, um sie dann so im richtigen Moment

Eva Völpel: mit so einem Schubs auf die Umlaufbahn des Mondes zu bringen.

Eva Völpel: Und dann soll eine Sonde vom Mond aus eben diese Asteroiden besuchen.

Eva Völpel: Einem großen Spiegel sollen die ausgestattet sein,

Eva Völpel: um das Sonnenlicht zu bündeln und den Asteroiden so aufheizen und dadurch werden

Eva Völpel: dann die Gase im Gestein aufgekocht und dann soll das anschließend zerkleinert

Eva Völpel: werden und eine Schleifmaschine den Fels dann eben,

Eva Völpel: also Zuckis und Staub zerkleinern und dann sollen diese Rohstoffe in wiederverwendbaren Raketen geliehen.

Eva Völpel: Verstaut werden und in den Ozean fallen und dann so eingesammelt werden.

Eva Völpel: Und dann denkt man schon irgendwie so, what?

Eva Völpel: Also und man fragt sich natürlich auch schon, wie weit ist diese Technik wirklich schon ausgereift?

Eva Völpel: Also ich meine, da ist, du hast ja selber gesagt, viel Größenwahn im Spiel,

Eva Völpel: aber natürlich auch wahnsinnig viel Geld, das gerade genau in solche Forschung

Eva Völpel: reinfließt oder den Bau von solchen Apparaturen.

Sabine Nuss: Genau, du hattest mich ja im Vorfeld der Folge auch hingewiesen auf eine Neuerscheinung,

Sabine Nuss: Total spannender Sammelband, der auch für sich beansprucht, das erste Mal seit

Sabine Nuss: dem Kalten Krieg wieder mal sowas veröffentlicht zu haben.

Sabine Nuss: Und dieser Sammelband hat den programmatischen Titel Strategischer Wettbewerb im Weltraum.

Sabine Nuss: Verlinken wir auch in den Shownotes, da habe ich auch einiges drin gelesen.

Sabine Nuss: Und da gibt es eben einen Aufsatz genau nur zu diesem Thema Space Mining.

Sabine Nuss: Und der hat die Überschrift Goldrausch im All.

Sabine Nuss: Das sagt natürlich schon einiges aus. Und dann kann man noch dazu sagen,

Sabine Nuss: was jetzt so, weil wir jetzt bei diesem Thema, was ist neu, verglichen mit vor 50 Jahren.

Sabine Nuss: Natürlich ist die technologische Entwicklung selbst sehr viel weiter.

Sabine Nuss: Da gibt es ein schönes Zitat von einem dieser bekannteren Astronauten,

Sabine Nuss: Matthias Maurer, der gesagt hat in dem Interview, das Risiko,

Sabine Nuss: dass etwas schief geht bei der Mondlandung, lag früher bei etwa 50 Prozent.

Sabine Nuss: Und dann sagt er, da sind mir meine 99 Prozent Sicherheit heute doch lieber.

Sabine Nuss: Also es ist sicherer geworden, da hochzufliegen. Und dann hat sie gleichzeitig

Sabine Nuss: auch die Technologien, nicht nur, dass man mehr weiß, sondern die Umsetzung

Sabine Nuss: ist auch fortgeschritten. Du hast die Satelliten schon erwähnt,

Sabine Nuss: die da alle jetzt da oben rumschwirren.

Sabine Nuss: Man kann es eigentlich mit dem Vortrag, den Isabel gehalten hat, auf den Punkt bringen.

Sabine Nuss: Sie sagt eben, der Weltraum ist heute wieder Gegenstand eines Wettlaufs,

Sabine Nuss: anders als in den 50er und 60er Jahren.

Sabine Nuss: Beteiligen sich daran aber nicht nur Staaten, sondern auch Unternehmen.

Eva Völpel: Ja, also um Satelliten geht es da sehr viel und die braucht man ja für Telekommunikation,

Eva Völpel: für die Navigation, die Erdbeobachtung und auch die Fernerkundung.

Eva Völpel: Und ich denke, am bekanntesten ist uns alle sicherlich dieses Starlink-Projekt

Eva Völpel: von Elon Musk, mit dem man ja überall auf der Welt oder bald überall auf der

Eva Völpel: Welt ins Internet kommen soll.

Eva Völpel: Und ich hatte dann auch mal nachgelesen,

Eva Völpel: wie viele Satelliten Musk da eigentlich mittlerweile oben hat.

Eva Völpel: Und der ist wirklich so mit Abstand am weitesten da voraus und hat in der Erdnamenumlaufbahn

Eva Völpel: mittlerweile wohl so rund 10.000 Satelliten da hochgeschossen.

Eva Völpel: Und dahinter folgt dann nicht irgendwie ein Start auf Platz zwei oder so,

Eva Völpel: sondern auch erstmal Jeff Bezos, der Amazon-Gründer, mit seinen Satellitenprojekten aus dem Projekt.

Eva Völpel: Küper oder Cooper. Ja, und erst danach weit abgeschlagen folgen dann Staaten,

Eva Völpel: also die USA oder China mit jeweils ein paar hundert Satelliten.

Eva Völpel: Ich meine, Satelliten, das ist das eine, aber diese ganzen privaten Tätigkeiten

Eva Völpel: von Musk und Co., die umfassen ja viel mehr.

Eva Völpel: Also seine Firma SpaceX, die macht ja mittlerweile auch schon sehr viel Geld

Eva Völpel: mit diesen wiederverwendbaren Raketen, die die dann auch vermieten,

Eva Völpel: also an staatliche Akteure.

Eva Völpel: Der ist also ein wichtiger Erbringer von Transportdienstleistungen ins All.

Eva Völpel: Und Musk, eben der Gründer von SpaceX, der hat sich ja zum Ziel gesetzt,

Eva Völpel: eine selbstversorgende Stadt auf dem Mars zu errichten.

Eva Völpel: Und Amazon-Gründer Jeff Bezos hingegen, der hat das Raumfahrtunternehmen Blue

Eva Völpel: Origin, der plant, die Schwerindustrie in den Weltraum zu verlagern und die

Eva Völpel: Erde als Wohn- und Erholungsort zu erhalten.

Eva Völpel: Und Bezos will gleich Millionen von Menschen im Sonnensystem unterbringen in Raumschiffen.

Eva Völpel: Das sind dann diese verrückten Tech-Fantasien, wo man dann irgendwie natürlich

Eva Völpel: auch immer unweigerlich daran denkt, was sind da eigentlich für Bilder mitverknüpft

Eva Völpel: von so einer sozialdarwinistischen Bestenauslese.

Eva Völpel: Wer wird denn dann in deren Fantasien eigentlich in diese Kolonien oder auf

Eva Völpel: diese Kolonien geschickt, wenn eigentlich letztendlich die Erde kein Erholungsort

Eva Völpel: mehr ist, sondern einfach nur noch völlig in Trümmern liegt?

Sabine Nuss: Total. Es passiert ja jetzt schon, dass sie irgendwelche crazy Superreichen

Sabine Nuss: da irgendwie ein paar Kilometer hochbringen, so Weltraumtourismus mäßig.

Sabine Nuss: Und es ist teilweise geheim, wie teuer die Tickets da sind.

Eva Völpel: 150.000 US-Dollar hatte ich gelesen. Für einen zehnminütigen Flug ins All.

Sabine Nuss: Genau, je nachdem, was es umgreift.

Eva Völpel: In den Weltraum.

Sabine Nuss: In den Weltraum, genau. Das vielleicht nochmal kurz. Ich habe auch verstanden

Sabine Nuss: in der Recherche, dass es einen Unterschied gibt zwischen Weltraum und Weltall.

Sabine Nuss: Weltraum ist die etwas niedrigere Sphäre und Weltall ist dann schon das,

Sabine Nuss: was wir dann als Universum, also sehr viel weiter weg, bezeichnen.

Sabine Nuss: Aber es ist, Eva, wenn ich das noch kurz ergänzen darf, total klar,

Sabine Nuss: man sieht jetzt schon diese Visionen, nur die, die es sich leisten können.

Sabine Nuss: Wenn es irgendwann mal so weit sein sollte, dass man die Erde verlassen kann,

Sabine Nuss: weil die vielleicht mit dem Klima ein Problem hat, dann sind es nicht die armen

Sabine Nuss: Leute, die da die Gelegenheit hätten, auf Besers Raumfahrtstationen zu leben.

Eva Völpel: Ganz kurz mal, wie lange braucht man denn eigentlich mittlerweile,

Eva Völpel: also heute, Stand heute Technik, um zum Mars zu fliegen?

Eva Völpel: Also die Sonden, also Menschen können ja eh noch nicht dahin fliegen,

Eva Völpel: aber wenn die da immer so Sonden hinschicken, das dauert doch eh nicht.

Sabine Nuss: Monate. Sechs Monate. Ein halbes Jahr dauert das.

Sabine Nuss: Das ist absurd. Genau und nochmal,

Sabine Nuss: weil wir ja noch immer bei diesem Punkt sind, was hat sich geändert?

Sabine Nuss: Was ganz wichtig ist, ist natürlich, dass die geopolitische Lage auf der Erde sich verändert hat.

Sabine Nuss: Also es ist jetzt nicht mehr die Sowjetunion versus die USA,

Sabine Nuss: die um die Vorherrschaft in Sachen Raumfahrt konkurrieren, sondern es geht jetzt

Sabine Nuss: um den Kampf zwischen China und den USA.

Sabine Nuss: Russland ist da so ein bisschen, hängt sich so ein bisschen an China ran,

Sabine Nuss: aber auch Indien, die Arabischen Emirate, Japan und natürlich auch Europa,

Sabine Nuss: alle mischen da jetzt mit. Vielleicht mal ganz kurz Fakten.

Sabine Nuss: Es waren im Jahr 2010 50 Staaten, die so in Sachen Raumfahrt gemacht haben und

Sabine Nuss: mal salopp zu sagen und heute sind es 100 Staaten.

Sabine Nuss: Und auch die weltweit staatlichen Budgets haben sich irgendwie um 50 Prozent,

Sabine Nuss: sind die gestiegen, also für zivile Raumfahrt.

Sabine Nuss: Und der Gesamtumsatz der weltweiten Raumfahrtökonomie ist,

Sabine Nuss: im Jahr 2010 waren es 277 Milliarden US-Dollar und ist jetzt gestiegen,

Sabine Nuss: stand 2021 auf 469 Milliarden US-Dollar, also um 70 Prozent.

Sabine Nuss: Also allein schon an diesen Zahlen merkt man dieses krass gestiegene Interesse.

Sabine Nuss: Und Isabel hat in ihrem Vortrag, finde ich, ganz schön auf den Punkt gebracht,

Sabine Nuss: dass sie sagt, seit einigen Jahren schreit die Erschließung des Weltraums als

Sabine Nuss: Quelle der Wertschöpfung rasant voran.

Sabine Nuss: Es geht eigentlich bei dieser Konkurrenz im Weltraum zwischen den Staaten,

Sabine Nuss: aber auch zwischen den privaten Unternehmen um Geld, um Macht und um Reputation.

Sabine Nuss: Und naja, natürlich in Konkurrenz, wie das Wort schon sagt, gegeneinander.

Eva Völpel: Aber du hast ja gesagt, der Mond und der Weltraum, das ist gemeinsames Menschheitserbe.

Eva Völpel: Und was heißt es jetzt genau vor den Entwicklungen, die wir da sehen?

Eva Völpel: Also wie ringen dann Akteure darum, dieses gemeinsame Menschheitserbe,

Eva Völpel: dass das aufgeweicht wird?

Eva Völpel: Oder wo ist das überhaupt festgeschrieben und was gibt es da mittlerweile für Entwicklungen?

Sabine Nuss: Das habe ich Isabel Feichtner auch gefragt. Wo ist es denn eigentlich festgeschrieben,

Sabine Nuss: dass der Weltraum gemeinsames Menschheitserbe ist? Und da hat sie Folgendes

Sabine Nuss: dazu erklärt. Vielen Dank.

Isabel Feichtner: Da gilt der Weltraumvertrag. Der wurde 1966 angenommen, ist 1967 in Kraft getreten

Isabel Feichtner: und hat ziemlich viele Vertragsparteien.

Isabel Feichtner: Anders als der Mondvertrag, der hat nur 17 Vertragsparteien,

Isabel Feichtner: hat der Weltraumvertrag 117 Vertragsparteien.

Isabel Feichtner: Und der sagt eben ganz ausdrücklich, da gibt es den Artikel 2 und der sagt,

Isabel Feichtner: der Weltraum einschließlich des Mondes und anderer Himmelskörper unterliegt

Isabel Feichtner: keiner nationalen Aneignung durch Beanspruchung der Hoheitsgewalt,

Isabel Feichtner: durch Benutzung oder Okkupation oder durch andere Mittel.

Isabel Feichtner: Und es ist auch anerkannt, das ergibt sich aus dem ganzen Regelwerk, dass die Welt,

Isabel Feichtner: unter nationaler Aneignung auch Aneignung durch private Akteure fällt.

Isabel Feichtner: Also weder Private noch Staaten dürfen sich den Weltraum oder Himmelskörper aneignen.

Eva Völpel: Okay, das ist interessant, aber es ist doch genau das Gegenteil,

Eva Völpel: was jetzt da gerade passiert, oder?

Sabine Nuss: Ja, genau, total. Es ist wirklich kompliziert. Ich muss vielleicht,

Sabine Nuss: um zu verstehen, dass das dann alles einfach trotzdem gemacht wird,

Sabine Nuss: noch was zum Verhältnis von Staat und Privat sagen. Also Private können sich

Sabine Nuss: tatsächlich nicht einfach selbst irgendwas auf dem Mond aneignen oder im Weltraum.

Sabine Nuss: Sie sind abhängig von ihrem jeweiligen Staat, unter dessen Flagge,

Sabine Nuss: sage ich jetzt mal so, sie da fliegen.

Sabine Nuss: Insofern bestimmen staatliche Akteure schon noch stark die Entwicklung der Weltraumwirtschaft.

Sabine Nuss: Sie müssen nämlich den privaten Unternehmen die Erlaubnis erteilen für Aktivitäten im Weltraum.

Sabine Nuss: Das heißt, das ist jetzt ehrlich gesagt aber auch, das vergisst man vielleicht

Sabine Nuss: schnell, weil private Akteure sind nie staatenlos.

Sabine Nuss: Die privaten Interessen werden immer vom Staat abgesichert, von ihrem jeweiligen Staat.

Sabine Nuss: Also kurz ohne Staat gibt es gar kein Privateigentum, kein Unternehmertum, kein Markt, nichts.

Sabine Nuss: Und ich vielleicht mal ganz kurz, ich habe irgendwie so eine bizarre Story aufgetan.

Sabine Nuss: Vielleicht kennen die schon einige. Es gab irgendwie in den 80ern mal diesen

Sabine Nuss: Dennis Hope, habt ihr vielleicht schon mal gehört.

Sabine Nuss: Der hat so ein altes US-Homestead-Gesetz aufgetrieben, was eigentlich noch,

Sabine Nuss: würde ich jetzt mal sagen, für den Wildwesten interessant war.

Eva Völpel: Wildwesten in Anführungszeichen.

Sabine Nuss: In Anführungszeichen, genau, Land, was vermeintlich niemandem gehört,

Sabine Nuss: kann man sich irgendwie okkupieren und dann gehört es dir, bis sich irgendjemand

Sabine Nuss: meldet, muss man so ein paar Monate oder wie lange das auch immer dann ist, warten.

Sabine Nuss: Und auf Basis dieses Gesetzes hat er einfach gesagt, okay, das mache ich jetzt

Sabine Nuss: mit dem Mond, ich sichere mir den jetzt mal.

Sabine Nuss: Hat sich keiner gemeldet, weil wer sollte sich da jetzt auch melden?

Sabine Nuss: Und dann hat er tatsächlich angefangen, über seine Firma Lunar Embassy Mondgrundstücke zu verkaufen.

Sabine Nuss: Und die wurden auch gekauft. Also er hat da nicht wenig Geld eingenommen.

Sabine Nuss: Es gab jetzt auch andere Firmen, die sind da nachgezogen und das ist ein richtiges

Sabine Nuss: Geschäftsmodell geworden.

Sabine Nuss: Und das ist natürlich ein bisschen absurd, weil es gibt gar keinen Rechtstitel.

Sabine Nuss: Also du kannst es kaufen, aber angenommen, man könnte jetzt dann irgendwann

Sabine Nuss: mal tatsächlich auf den Mond, dann könnten die Leute, die sich das Mondkrutzstück

Sabine Nuss: gekauft haben, nichts damit anfangen, weil das keine Rechtsgrundlage gibt.

Sabine Nuss: Es gab sogar mal ein Gerichtsverfahren, da hat der Richter dann gesagt,

Sabine Nuss: ey, für den Mund bin ich nicht zuständig.

Sabine Nuss: Es ist wirklich absolut kurios, woran man aber auch so schön sieht,

Sabine Nuss: dass eben ein Eigentumsrecht anerkannt werden muss, weil sonst kannst du damit gar nichts anfangen.

Sabine Nuss: Und das fand ich eine ganz nette Anekdote, die das auch schon wieder so schön illustriert.

Eva Völpel: Ja, in der Tat.

Sabine Nuss: Jedenfalls ist es tatsächlich so, ich hatte es schon gesagt,

Sabine Nuss: dass die Staaten eben Weltraumaktivitäten lizenzieren müssen.

Sabine Nuss: Sie stellen den privaten Unternehmen entsprechend die Infrastrukturen und das

Sabine Nuss: Wissen zur Verfügung, fördern sie auch finanziell und fungieren quasi als ihre Ankerkunden.

Sabine Nuss: Also so hat es Isabel Feichtner genannt. Um mal ein Beispiel zu nennen,

Sabine Nuss: im Jahr 2020 brachte eben diese Firma von Musk SpaceX zum ersten Mal amerikanische

Sabine Nuss: Astronauten zur internationalen Raumstation ISS.

Sabine Nuss: Das war so ein richtiger Auftrag. Und diese ISS, die da manchmal,

Sabine Nuss: sieht man sie sogar nachts, wenn man hochguckt in den Himmel,

Sabine Nuss: die soll ja ihren Betrieb bis Ende dieses Jahrzehnts einstellen.

Sabine Nuss: Und das private Unternehmen Axiom, oder wie auch immer man das ausspricht,

Sabine Nuss: entwickelt jetzt eine Raumstation, die eben statt der ISS dann da oben rumschwirren

Sabine Nuss: soll. Und diese Module dieser privaten Raumstationen dienen als Forschungslabor.

Sabine Nuss: Da sollen dann zum Beispiel künstliche Netzhäute entwickelt werden oder Organe oder Medikamente.

Sabine Nuss: Aber es soll dort auch Hotels geben.

Sabine Nuss: Und diese Crewkabinen, die werden von dem Designer Philipp Stark entworfen. Ja, also sehr schick.

Sabine Nuss: Und Prada soll diese neuen Raumanzüge für diese NASA-Mond-Mission entwickeln.

Sabine Nuss: Also du siehst, die Kommerzialisierung ist in vollem Gange.

Sabine Nuss: Erstarten werden von Eigentümern dieser Weltrauminfrastrukturen zu Kunden und

Sabine Nuss: sie gehen eben solche Public-Private-Partnerships ein.

Sabine Nuss: Und jetzt, wenn wir uns nochmal dieses Aneignungsverbot in Erinnerung rufen,

Sabine Nuss: was es eigentlich gibt, ist natürlich die interessante Frage,

Sabine Nuss: was heißt denn dann eigentlich Aneignungsverbot?

Sabine Nuss: Was bedeutet diese Aneignung?

Sabine Nuss: Die Isabel hat ja in dem O-Ton, den wir vorhin gehört haben, den Artikel 2 zitiert.

Sabine Nuss: Und wenn wir uns nochmal Artikel 1 des Weltraumvertrags angucken,

Sabine Nuss: den habe ich mir natürlich dann auch nochmal angeguckt, weil ich das irgendwie auch so krass fand.

Sabine Nuss: Da steht es drin, allen Staaten steht es frei, den Weltraum einschließlich des

Sabine Nuss: Mondes und anderer Himmelskörper ohne jegliche Diskriminierung gleichberechtigt

Sabine Nuss: und im Einklang mit dem Völkerrecht zu erforschen und zu nutzen.

Sabine Nuss: Es besteht uneingeschränkter Zugang zu allen Gebieten auf Himmelskörpern.

Sabine Nuss: Das heißt, es gibt eine absolute Freiheit der Nutzung des Weltraums und der Himmelskörper.

Eva Völpel: Okay, das heißt, da existiert ja ein Widerspruch oder ein Spannungsfeld zumindest.

Eva Völpel: Einerseits wird klar gesagt, nationale und private Aneignung, die soll es nicht geben.

Eva Völpel: Aber andererseits haben alle Staaten die Freiheit zur Nutzung und uneingeschränkten Zugang.

Eva Völpel: Und wenn jetzt die Konkurrenz aber immer größer wird, dann ist doch klar,

Eva Völpel: dass sich das weiter zuspitzt und wahrscheinlich irgendwie daran gearbeitet

Eva Völpel: wird, das jetzt auch irgendwie zu verschieben zugunsten von eigenen Interessen, oder?

Sabine Nuss: Ja, weil ich würde diesen Artikel 1 natürlich auch so interpretieren,

Sabine Nuss: dass die, also auch gerade in diesem Kontext mit dem Anregnungsverbot zusammen gedacht,

Sabine Nuss: Dass die Staaten auch durchaus dort Forschung betreiben dürfen,

Sabine Nuss: aber dass sie eben auch das dann teilen müssen, diese Erkenntnisse,

Sabine Nuss: weil es ja das gemeinsame Menschheitserbe ist.

Sabine Nuss: Genauso auch mit dem Mondland oder dem Marsland. Davon darf man niemanden ausschließen,

Sabine Nuss: wenn man dort ein Stück für sich für Forschung okkupiert.

Eva Völpel: Ja, okay. Also klar, das, was du jetzt nochmal mit der Forschung gesagt hast,

Eva Völpel: ja, das ist so, wie es sein sollte oder wie man den Artikel 1 verstehen kann.

Eva Völpel: Und ich weiß gar nicht, bis zu welchem Ausmaß bis hierhin so praktiziert wird eigentlich.

Eva Völpel: Also Weltraumforschung, wem stehen die Ergebnisse alle zur Verfügung?

Eva Völpel: Sicherlich nicht allen offen, frei und zugänglich.

Sabine Nuss: Es ist nicht sehr realistisch, genau.

Eva Völpel: Genau. Und gleichzeitig wachsen sozusagen die unterschiedlichen Interessen sich

Eva Völpel: da wahrscheinlich doch jetzt irgendwie, ja, du hast es ja gesagt,

Eva Völpel: also Plätze auf dem Mond zu sichern.

Sabine Nuss: Ja, eigentlich müsste es so sein, wenn jetzt die USA zum Beispiel ein Monddorf

Sabine Nuss: gebaut hat, dann dürften die Astronauten aus China dort auch hingehen.

Sabine Nuss: Die dürfte man nicht davon ausschließen.

Sabine Nuss: Das wäre sozusagen bezogen auf Boden dann die Folgerung aus Artikel 1.

Sabine Nuss: Und das klingt natürlich auch nicht sehr realistisch, wie du es jetzt gerade schon angedeutet hast.

Sabine Nuss: Aber ich habe Isabel auch gefragt, diese Freiheit, die mit Artikel 1 gegeben

Sabine Nuss: ist, wie weit reicht die eigentlich?

Sabine Nuss: Wie weit geht die Freiheit? Und da hat sie Folgendes gesagt.

Isabel Feichtner: Das geht sehr weit. Da gab es zwar Debatten darüber, ob das auch die kommerzielle

Isabel Feichtner: Nutzung umfasst, aber heute würde ich sagen, wird das von den meisten vertreten,

Isabel Feichtner: dass das auch jegliche Art der wirtschaftlichen Nutzung erfasst, diese Freiheit.

Isabel Feichtner: Diese Weltraumfreiheit.

Isabel Feichtner: Und dann stellt sich aber die Frage,

Isabel Feichtner: und deswegen ist eben die Frage der Ressourcenausbeutung so umstritten,

Isabel Feichtner: ob nicht das Aneignungsverbot auch das Verbot beinhaltet, Dinge zu extrahieren,

Isabel Feichtner: Substanzen zu entnehmen und daran dann private Eigentum zu begründen.

Isabel Feichtner: Also erlaubt ist das, der Mondvertrag zum Beispiel sieht das ausdrücklich vor,

Isabel Feichtner: für wissenschaftliche Proben oder so.

Isabel Feichtner: Die soll man entnehmen können und dann auch behalten dürfen,

Isabel Feichtner: wobei es da gewisse Anforderungen gibt, die dann auch mit anderen zu teilen

Isabel Feichtner: oder die Erkenntnisse darüber zu teilen.

Isabel Feichtner: Außerdem erlaubt der Weltraumvertrag in gewissem Ausmaß auch Installationen

Isabel Feichtner: und das muss dann eben diese Monddörfer, die da geplant werden,

Isabel Feichtner: auch darunter gefasst werden.

Isabel Feichtner: Aber sobald die USA sagen würden, das ist jetzt unser Territorium,

Isabel Feichtner: hier haben wir Jurisdiktion über eine Installation,

Isabel Feichtner: ein Haus oder so hinaus, dann wäre das nicht vereinbar mit dem Weltraumvertrag.

Isabel Feichtner: Und das sagen auch die USA im Moment nicht.

Isabel Feichtner: Also was gerade versucht wird, ist eben zu sagen, na gut, territoriale Jurisdiktion

Isabel Feichtner: ist verboten, Aneignung ist verboten, aber das heißt eben nicht,

Isabel Feichtner: dass wir uns nicht einzelne Dinge, Rohstoffe aneignen können.

Isabel Feichtner: Und der Mondvertrag sagt zum Beispiel, dass nur die Resources in situ nicht

Isabel Feichtner: angeeignet werden dürfen.

Isabel Feichtner: Daraus wird dann geschlossen, naja, aber wenn sie dann extrahiert sind.

Isabel Feichtner: Dann darf man sie sich aneignen.

Eva Völpel: Ah, okay. Sehr interessant nochmal diese Auffächerung oder diese Unterscheidung, die sie da macht.

Eva Völpel: Vielleicht auch nochmal die Begriffserklärung in situ, das heißt in der Erde,

Eva Völpel: beziehungsweise in diesem Fall im Mond, also am Ort oder am Platz.

Eva Völpel: Das wäre ja dann sowas wie Grundeigentum.

Eva Völpel: Das ist also nicht erlaubt, aber die Ressourcen extrahieren und rausholen,

Eva Völpel: das ist erlaubt, wie sie gerade erklärt hat.

Eva Völpel: Das heißt, man darf graben, aber man hat eben nicht das Eigentum am Land selber.

Sabine Nuss: Genau, wobei das echt auch alles so ein bisschen juristische Hakelei ist,

Sabine Nuss: weil wenn Isabel sagt, eigentlich hätte man weitgehend einhellig schon gesagt,

Sabine Nuss: Kommerzialisierung gilt als erlaubt, dann ist automatisch Privateigentum damit

Sabine Nuss: natürlich legitimiert.

Sabine Nuss: Es gibt keine Kommerzialisierung ohne Privateigentum. Jetzt stell dir zum Beispiel

Sabine Nuss: mal vor, da baut so ein Space-Mining-Unternehmen irgendwas ab,

Sabine Nuss: irgendein Metall ab, bringt es runter zur Erde, es ist jetzt noch Zukunftsmusik,

Sabine Nuss: angenommen, das funktioniert und dann wollen sie es dort verkaufen,

Sabine Nuss: vielleicht zum Beispiel auch über die Grenze, also exportieren und dann sagt da unten der Staat,

Sabine Nuss: nee, das ist gemeinsames Erbe der Menschheit, das funktioniert nicht, das gehört auch uns.

Sabine Nuss: Das heißt, dieses Eigentum muss anerkannt werden und zwar von allen,

Sabine Nuss: damit die Kommerzialisierung funktioniert.

Sabine Nuss: Und wenn sie sagen, Kommerzialisierung ist okay, dann ist der Drops eigentlich schon gelutscht.

Sabine Nuss: Es gab übrigens schon zwei Versuche dieses Asteroidenbergbaus, dieses kommerziellen.

Sabine Nuss: Zwei US-amerikanische Startups haben tatsächlich schon Venture Capital eingesammelt

Sabine Nuss: und das hat nicht geklappt, weil das Venture Capital möchte gerne mindestens

Sabine Nuss: nach zehn Jahren so einen Return, also Profit haben.

Sabine Nuss: Das ist natürlich bei dem Forschungsstand im Moment noch gar nicht machbar.

Sabine Nuss: Außerdem haben sie keine Kunden gefunden, weil natürlich auch die Rechtsunsicherheit

Sabine Nuss: eben, wie gesagt, noch relativ hoch ist. Also die machen das jetzt nicht mehr.

Sabine Nuss: Was nicht heißt, dass das in Zukunft mal möglich sein wird.

Eva Völpel: Okay, der Drops ist also gelutscht, aber wie genau wird das dann auch noch argumentiert,

Eva Völpel: dieses Eigentumsrecht und legitimiert?

Sabine Nuss: Ja, das finde ich natürlich, ich habe mich ja lange damit beschäftigt mit Eigentumstheorien,

Sabine Nuss: ich musste wirklich ein bisschen schmunzeln, als Isabel John Locke in ihrem

Sabine Nuss: Vortrag natürlich erwähnt hat, wie das legitimiert wird.

Sabine Nuss: Vielleicht nochmal ganz kurz zur Erinnerung, John Locke war ein für die Eigentumsschaffung

Sabine Nuss: zentraler englischer Sozialphilosoph.

Sabine Nuss: Er hat sozusagen, so wird es genannt, die Bibel des Bürgertums geschrieben im 17.

Sabine Nuss: Jahrhundert und der hat eigentlich auch vor der Situation gestanden,

Sabine Nuss: wie wir jetzt vor der Situation mit dem Weltraum steht. Zu der Zeit galt noch,

Sabine Nuss: Gott hat die Erde den Menschen gemeinsam gegeben.

Sabine Nuss: So wie wir jetzt sagen, Gott würden wir jetzt vielleicht nicht sagen,

Sabine Nuss: aber der Weltraum ist eben gemeinsames Menschheitserbe.

Sabine Nuss: Wie gehst du jetzt damit um? Wie legitimierst du das dann, dass dann ein Einzelner

Sabine Nuss: kommt, sich ein Stück daraus nimmt, alle anderen davon ausschließt und seinen

Sabine Nuss: eigenen Nutzen daraus zieht? Wie legitimierst du das?

Sabine Nuss: Und John Locke hat es legitimiert mit der berühmten Arbeitstheorie des Eigentums.

Sabine Nuss: Er hat gesagt, naja, der Körper gehört mir und wenn ich einen Apfel pflücke,

Sabine Nuss: vermische ich die Natur mit meinem Körper und insofern gehört der Apfel mir.

Sabine Nuss: Also quasi einen physischen Akt hat er dann genommen, um daraus das Eigentumsrecht zu ziehen.

Sabine Nuss: Und das ist bis heute eine gültige Ideologie, dass wir sagen,

Sabine Nuss: es ist deine eigene Arbeit, die Eigentum begründet.

Sabine Nuss: Das hatten wir hier schon öfter. Und so wird jetzt auch argumentiert im Weltraum,

Sabine Nuss: dass man sagt, wir investieren hier Arbeit, wir investieren Kapital,

Sabine Nuss: das begründet dann auch unser Eigentum.

Sabine Nuss: Und jetzt musst du dir mal vorstellen, wenn das wirklich stimmen würde,

Sabine Nuss: dass das, was die Menschen arbeiten, ihnen gehören würde.

Sabine Nuss: Dann hätten wir eine komplett andere Verteilung von Reichtum.

Sabine Nuss: Also da merkst du ja schon, dass das eine Ideologie ist, die jetzt eben auch

Sabine Nuss: auf den Weltraum angewandt wird.

Sabine Nuss: Und Isabel hat noch erwähnt, die Anreiztheorie des Eigentums,

Sabine Nuss: das bedeutet, weil ich es privat aneignen kann, bin ich sehr motiviert,

Sabine Nuss: ganz viel Arbeit reinzustecken und davon profitieren.

Sabine Nuss: Durch diese effiziente Nutzung des Privaten profitiert dann die ganze Gesellschaft.

Sabine Nuss: Also die Steigerung des eigenen Nutzen führt zur Steigerung des Gesamtnutzens,

Sabine Nuss: auch eine ganz klassische bürgerliche Ideologie.

Sabine Nuss: Und genau das wird jetzt auch für den Weltraum angewandt und das fand ich sehr

Sabine Nuss: nett, wo ich manchmal denke, Leute, guckt doch mal, wir wiederholen genau den

Sabine Nuss: gleichen Quatsch wieder, was wir mit der Erde gemacht haben.

Sabine Nuss: Fand ich auf jeden Fall sehr interessant, dass das nochmal hier eingebracht wird.

Sabine Nuss: Und was man jetzt trotzdem sagen muss, gegenwärtig ist das alles juristisch,

Sabine Nuss: wie wir es jetzt ja auch gezeigt haben, sehr, sehr, sehr umstritten.

Sabine Nuss: Und es gibt aber jetzt sukzessive immer mehr Gesetze, die

Sabine Nuss: dieses Privateigentum auch legalistisch stärken.

Sabine Nuss: Zum Beispiel, um nur ein Beispiel zu nennen, die USA hat 2015 den sogenannten

Sabine Nuss: Space Launch Competitiveness Act erlassen, der also explizit die Kommerzialisierung erlaubt.

Sabine Nuss: Und jetzt rate mal, Eva, wer an diesem Gesetz mitgeschrieben hat.

Eva Völpel: Sag es mir.

Sabine Nuss: Genau diese zwei Asteroidenbergbauunternehmen, von denen ich gerade erzählt habe.

Eva Völpel: Mensch, so ein Zufall.

Sabine Nuss: Genau. So, und die haben das dann eben erlassen. Und auch die Japaner,

Sabine Nuss: also das japanische Weltraumressourcengesetz kam danach.

Sabine Nuss: Dann hat Luxemburg 2017 genau auch so ein Gesetz erlassen, dass die Kommerzialisierung erlaubt ist.

Sabine Nuss: Die Vereinigten Arabischen Emirate sind nachgegangen.

Sabine Nuss: Also es ist sukzessive an einige Länder das dann auch gemacht.

Eva Völpel: Okay, das heißt mit solchen Verträgen, die jetzt die Länder da nach und nach

Eva Völpel: alle abschließen, wird quasi das gemeinsame Menschheitserbe unterlaufen.

Sabine Nuss: Richtig, genau. Genau. Und ein weiteres Beispiel sind die vielleicht Leute,

Sabine Nuss: die sich damit besser auskennen.

Sabine Nuss: Denen dürfte das was sagen. Die Artemis Accords, das Artemis Abkommen,

Sabine Nuss: das ist von den USA ein Abkommen oder auch ein Plan. Das hängt miteinander zusammen.

Sabine Nuss: Das ist nämlich das bemannte Mondprogramm der NASA. Und die Artemis-Accords

Sabine Nuss: sind eine Art Vertragswerk, bei dem andere Staaten unterschreiben können,

Sabine Nuss: so ein multilaterales Vertragswerk.

Sabine Nuss: Und dieses Artemis-Programm beinhaltet verschiedene Stufen, bis wann,

Sabine Nuss: das ist jetzt irgendwie im Moment von 2028, da heißt die Programmstufe Artemis

Sabine Nuss: IV, da ist eben anvisiert, dass da erstmals tatsächlich dann Menschen auf dem Mond arbeiten.

Sabine Nuss: Es geht also bei diesem Programm um die astronautische Rückkehr zum Mond,

Sabine Nuss: aber erstmal nur vordergründig.

Sabine Nuss: Eigentlich geht es auch um die Stationierung von einem sogenannten Gateway am Lagrange Punkt 2.

Sabine Nuss: Das erkläre ich jetzt nicht. Das ist auf jeden Fall ein wichtiger Punkt,

Sabine Nuss: bei dem Weltraumobjekte sehr stabil sein können, weil sich die Zentrifugalkraft

Sabine Nuss: und die Gravitationskraft an dieser Stelle aufheben. Also das heißt,

Sabine Nuss: dass die da relativ wenig Energie verbrauchen.

Sabine Nuss: Deshalb sind diese Punkte sehr interessant und es gibt fünf davon und der Punkt

Sabine Nuss: eins und zwei ist super spannend aus der Perspektive wegen der Entfernung von

Sabine Nuss: Mond und Erde und deshalb sollen dort auch so eine Art Basecamp entstehen oder

Sabine Nuss: Gateway eher und so ein Basecamp soll dann am Südpol des Mondes entstehen.

Sabine Nuss: Das ist dieser Artemis-Programm und der Vertrag wurde 2020 erlassen und bis

Sabine Nuss: zum Sommer 2025 diesen Jahres haben 56 Staaten diese Artemis-Eckords bereits

Sabine Nuss: unterzeichnet, dass sie das unterstützen, dass sie mitmachen,

Sabine Nuss: dass sie da in Kooperation gehen fahren und so weiter und so fort.

Eva Völpel: Okay, krass, wie da schon Fakten geschaffen werden.

Sabine Nuss: Genau so ist es. Und neu in diesen Artemis Accords ist eben auch die ausdrückliche

Sabine Nuss: Nennung eines privaten Sektors.

Sabine Nuss: Also dieses Wort privater Sektor. Und da wird dann auch festgelegt,

Sabine Nuss: die Aktivitäten des privaten Sektors sollen von der Verpflichtung ausgenommen

Sabine Nuss: sein, die wissenschaftlichen Daten weitergeben zu müssen.

Sabine Nuss: Da haben wir es dann eigentlich schon schwarz auf weiß, dass Geheimhaltung,

Sabine Nuss: Privatisierung, Kommerzialisierung wird jetzt einfach per Gesetz gemacht.

Sabine Nuss: Eigentlich müsste man jetzt sagen, der öffentliche Sektor ist dafür zuständig,

Sabine Nuss: dass diese privat genutzten Daten, die wissenschaftlichen Daten allen zugutekommen.

Sabine Nuss: Aber Isabel Falschner argumentiert, diesen öffentlichen Sektor im Weltraum gibt es einfach nicht.

Sabine Nuss: Weil dort ganz genauso wie auf der Erde eine Staatenkonkurrenz vorherrscht und

Sabine Nuss: eine Gemeinsamkeit damit eigentlich mehr oder weniger ausgeschlossen ist.

Eva Völpel: Und apropos Staatenkonkurrenz, ich meine, was machen jetzt so Weltraummächte,

Eva Völpel: die sie ja mittlerweile auch sind, wie China?

Eva Völpel: Also die haben ja bestimmt diesen Akkord unterschrieben.

Eva Völpel: Und wie positionieren die sich dazu?

Sabine Nuss: Das ist super spannend, weil es gibt tatsächlich 2011 wurde vom US-amerikanischen

Sabine Nuss: Kongress das sogenannte Wolf Amendment erlassen und er verbietet eine Kooperation

Sabine Nuss: zwischen chinesischen Raumfahrtbehörde und US-amerikanischer Behörde.

Sabine Nuss: Da haben sie so ein Bedrohungsszenario ausgemalt und haben gesagt,

Sabine Nuss: die Chinesen machen da nichts Gutes mit, wir verbieten hier Kooperation.

Sabine Nuss: Allein schon deshalb können die gar nicht bei diesem Artemis-Programm mitmachen.

Sabine Nuss: Und China hat dann ein Jahr später auch reagiert und hat dann ein Pendant aufgestellt,

Sabine Nuss: nämlich das sogenannte International Lunar Research Station,

Sabine Nuss: ILRS-Programm, wo sich dann Russland angestoßen hat.

Sabine Nuss: Also du merkst schon ganz deutlich, dass sich im Weltraum diese neuen geopolitischen

Sabine Nuss: Feindschaften reproduzieren.

Sabine Nuss: Es geht also um hier eine harte Konkurrenz und um die Vorherrschaft im Weltraum

Sabine Nuss: unter der neuen geopolitischen Lage.

Eva Völpel: Okay, genau. Aber eben auch dann um die Vorherrschaft, ja auch im kommerziellen

Eva Völpel: Sinne. Also beides sind sozusagen die Gleise, auf denen das fährt.

Sabine Nuss: Richtig, genau. Das ist alles jetzt eben das Kennzeichnende für die Gegenwart.

Sabine Nuss: Die kommerziellen Interessen, die die Staaten mitverfolgen, in ihrem jeweiligen

Sabine Nuss: Sinne natürlich, wird natürlich auch auf der physischen Ebene konkurriert.

Sabine Nuss: Weil wir denken ja immer, also zumindest ich habe das gesagt,

Sabine Nuss: mein Gott, da oben ist so viel Platz.

Sabine Nuss: Also wieso Konkurrenz um Ressourcen? Das ist ein riesiger Weltraum,

Sabine Nuss: aber in der Tat ist es gar nicht so einfach.

Sabine Nuss: Zum Beispiel ist der Südpol des Mondes wegen seiner geografischen Eigenschaften

Sabine Nuss: von besonderem Interesse.

Sabine Nuss: Der ist einfach besser als andere Plätze auf dem Mond, für die Gewinnung von

Sabine Nuss: Wasser und für Sonnenenergie. Auch die Erkundungen, um auf den Planeten Mars

Sabine Nuss: zu kommen, sind von dort aus sehr viel einfacher zu bewerkstelligen.

Sabine Nuss: Dann ist es so, dass der Mondkrater sehr uneben ist. Das kennen wir ja vielleicht

Sabine Nuss: von Bildern, die wir manchmal sehen.

Sabine Nuss: Und das ist total wichtig, dass man bestimmte Flächen braucht,

Sabine Nuss: um dort gut landen zu können oder um dort Nuklearreaktoren bauen zu können.

Eva Völpel: Was macht man mit dem nuklearen Abfall ins Weltall?

Eva Völpel: Andreas, unser Techniker, macht hier gerade so eine entsprechende Geste mit

Eva Völpel: der Hand. Einfach wegwerfen.

Sabine Nuss: Genau, aber das ist auf jeden Fall geplant, obwohl noch gar nicht wirklich alles

Sabine Nuss: so richtig erforscht ist, was die Gefahren angeht.

Sabine Nuss: Also es gibt durchaus physische Gründe für diese Konkurrenz und es gibt auch

Sabine Nuss: Konkurrenz um diese vorhin schon erwähnten Lagrange-Punkte, wo stehen die Weltraumobjekte

Sabine Nuss: stabiler, weil sie da weniger Energieverbrauch haben.

Sabine Nuss: Also es gibt auch eine Konkurrenz um die Plätze auf dem Orbit,

Sabine Nuss: wo die Satelliten sind, weil die Abstand zueinander brauchen, um sie nicht zu stören.

Sabine Nuss: Es ist also nicht so, dass man denkt, da ist total viel Platz.

Sabine Nuss: Es gibt da schon bessere und schlechtere Orte, wo man strategisch,

Sabine Nuss: auch aus militärischem Sinn, strategisch besser sich platzieren kann.

Sabine Nuss: Und auch darum wird dann natürlich konkurriert. Und was diese geostationären

Sabine Nuss: Orbit, wo diese festen Weltraumobjekte sich synchron mit der Erde wegen betrifft,

Sabine Nuss: da gibt es ein internationales Gremium,

Sabine Nuss: was die Vergabe organisiert, aber ein ähnliches Verfahren gibt es noch nicht

Sabine Nuss: für die sogenannten Low-Earth-Orbit, den erdnahen Orbit, wo eben zum Beispiel

Sabine Nuss: die von dir erwähnten Satelliten von Elon Musk rumschwirren.

Sabine Nuss: Und da hat Isabel eben auch erzählt, dass da jetzt Megakonstellationen installiert werden sollen.

Sabine Nuss: Das heißt, sie möchten, also jetzt nur allein Starlink soll dann irgendwann

Sabine Nuss: über 40.000 Satelliten beinhalten.

Sabine Nuss: Und wie du sagst, es gibt noch andere Anwärter, die da gerne Satelliten platzieren möchten.

Sabine Nuss: Und da gibt es eben noch kein so durchgesetztes Gremium, was dafür sorgt,

Sabine Nuss: dass das ordentlich irgendwie mit Rücksicht auf wechselseitig passiert.

Sabine Nuss: Das ist natürlich ein Problem.

Isabel Feichtner: Die eine Sache, die mich jetzt schon extrem stört, ist, wenn man nachts an den

Isabel Feichtner: Himmel schaut, also ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist,

Isabel Feichtner: aber ich finde, seit ein paar Jahren sieht man eben deutlich mehr dieser Satelliten,

Isabel Feichtner: die eben keine Sterne sind, sondern sich bewegen.

Isabel Feichtner: Und das stört natürlich, also mich stört es ästhetisch und es stört aber auch

Isabel Feichtner: viele, die noch anhand der Sterne navigieren oder NomadInnen,

Isabel Feichtner: die Sterne nutzen, um ihre Wege zu finden,

Isabel Feichtner: die protestieren auch wirklich da dagegen.

Isabel Feichtner: Aber dann muss man natürlich auch überlegen, wie diese Satellitenkonstellationen

Isabel Feichtner: genutzt werden, also für Observationszwecke, Datensammlung,

Isabel Feichtner: Navigation, Kommunikation und was für eine Macht damit einhergeht,

Isabel Feichtner: wenn man eben solche Satellitenkonstellationen dann kontrolliert.

Isabel Feichtner: Und wir haben sie ein bisschen schon gesehen, als Elon Musk der Ukraine seine

Isabel Feichtner: Satellitendienstleistung zur Verfügung gestellt hat und dann natürlich auch

Isabel Feichtner: damit drohen kann, das auch wieder zurückzunehmen.

Eva Völpel: Sie sagt da ja ganz viele interessante Sachen. Ich will aber einen Punkt mal

Eva Völpel: aufgreifen, den sie ganz am Anfang gesagt hat.

Eva Völpel: Es geht mir tatsächlich auch so, dass ich im Nachthimmel immer häufiger feststelle,

Eva Völpel: okay, das sind wohl wieder irgendwelche Satelliten, die da oben rumschwören.

Eva Völpel: Und das fand ich jetzt wirklich interessant, dass sie so gesagt hat,

Eva Völpel: ja, NomadInnen zum Beispiel und die darauf angewiesen sind, das macht man sich

Eva Völpel: überhaupt nicht so klar.

Sabine Nuss: Ja, finde ich auch. Fand ich auch interessant. Und was auch interessant ist,

Sabine Nuss: dass zum Beispiel die Teleskope also auch Schwierigkeiten haben mit ihren Messungen,

Sabine Nuss: je mehr Satelliten da sind.

Sabine Nuss: Also selbst die Forschung ist beeinträchtigt davon.

Sabine Nuss: Ja, mich hat das Ganze ehrlich gesagt ein bisschen an einen der Star Trek Filme

Sabine Nuss: erinnert, nämlich an den Film Der erste Kontakt von 1996. 96,

Sabine Nuss: Eva, bist du eigentlich ein Trekkie?

Eva Völpel: Nicht so richtig.

Sabine Nuss: Ich bin auch nicht so richtig Trekkie, aber ich habe früher, als ich klein war,

Sabine Nuss: Ich habe wahnsinnig gerne Raumschiff Enterprise angeguckt und später dann nur

Sabine Nuss: noch sporadisch mal in so einen Star Trek Film, wenn er gerade irgendwie in

Sabine Nuss: den Kinos war, angeguckt.

Sabine Nuss: Und einer davon, der ist mir eben bei dieser ganzen Recherche sofort in den

Sabine Nuss: Sinn gekommen, nämlich den jetzt schon erwähnten Film Der erste Kontakt.

Sabine Nuss: Ich erzähle mal ganz kurz, worum es geht, um dann euch einen O-Ton daraus vorzuspielen,

Sabine Nuss: weil ich das super, super passend finde zu dem, was im Moment gerade passiert.

Sabine Nuss: Also in dem Film Der erste Kontakt, da gibt es Raumschiff Enterprise, die sind im 24.

Sabine Nuss: Jahrhundert und sie besuchen die Erde im 21. Jahrhundert. Das heißt,

Sabine Nuss: sie machen eine Zeitreise zurück in das Jahr 2065.

Sabine Nuss: Warum machen sie eine Zeitreise zurück in das Jahr 2065? weil nämlich damals ein Dr.

Sabine Nuss: Codrain, eine ziemlich crazy, verrückte Figur, die gerne Rockmusik gehört hat

Sabine Nuss: und gerne mal viel getrunken hat,

Sabine Nuss: der hat den Warp-Antrieb erfunden, womit die Menschheit zum ersten Mal tatsächlich

Sabine Nuss: in den Weltraum erfahren konnte und hat dann dort zum ersten Mal Kontakt zu

Sabine Nuss: Außerirdischen, nämlich den, ich glaube, es waren die Vulkanier, bekommen.

Sabine Nuss: Und die Bösen Borgs, das sind die, die so ein Kollektivbewusstsein haben bei

Sabine Nuss: Star Trek, Die haben genau auch in der Zeitreise versucht, diesen Moment zu

Sabine Nuss: zerstören, damit dieser außerirdische Kontakt nicht zustande kommt.

Sabine Nuss: Und Captain Picard hat dann gesagt, das müssen wir verhindern.

Sabine Nuss: Wir müssen zurück zur Erde in das Jahr 2065 und müssen Dr.

Sabine Nuss: Codrain dazu bringen, dass er unbedingt jetzt mit dieser Rakete wieder da hochfährt,

Sabine Nuss: damit der Kontakt mit den Außerirdischen zustande kommt, damit die Geschichte

Sabine Nuss: wieder so weiterläuft, wie sie ursprünglich geplant war.

Sabine Nuss: Weil das war nämlich total toll, dieser erste Kontakt zu den Außerirdischen,

Sabine Nuss: weil er die Menschen vereint hat.

Sabine Nuss: Und jetzt hören wir kurz mal in die Szene rein, wie die Crew auf der Erde versucht, Dr.

Sabine Nuss: Codrain, der da schon sehr betrunken war, zu überreden, diesen Flug jetzt zu

Sabine Nuss: machen, damit die Geschichte wieder stimmt.

Star Trek der erste Kontakt: Wenn die morgen früh die Warp-Signatur ihres Schiffes entdecken und ihnen klar

Star Trek der erste Kontakt: wird, dass Menschen jetzt schneller als das Licht fliegen können,

Star Trek der erste Kontakt: werden sie beschließen, den Kurs zu ändern und den ersten Kontakt mit der Erde

Star Trek der erste Kontakt: herstellen. Genau hier.

Star Trek der erste Kontakt: Hier? Genau gesagt, da drüben. Das ist einer der wichtigsten Augenblicke der

Star Trek der erste Kontakt: Menschheitsgeschichte, Doktor.

Star Trek der erste Kontakt: Sie haben den ersten Kontakt mit einer außerirdischen Rasse.

Star Trek der erste Kontakt: Und wenn das geschehen ist, wird alles anders.

Star Trek der erste Kontakt: Mit Hilfe ihrer Theorie des Warp-Antriebs werden ganze Raumflotten gebaut.

Star Trek der erste Kontakt: Und dann beginnt die Menschheit mit der Erforschung der Galaxien.

Star Trek der erste Kontakt: Dadurch vereinigt sich die Menschheit auf eine Weise, die nicht für möglich

Star Trek der erste Kontakt: gehalten wurde, denn ihr wird klar, dass sie nicht allein im Universum ist.

Star Trek der erste Kontakt: Armut, Krankheiten, Krieg wird es in 50 Jahren nicht mehr geben.

Star Trek der erste Kontakt: Aber wenn Sie diesen Warpflug morgen früh nicht machen, bevor es 11.15 Uhr ist,

Star Trek der erste Kontakt: wird das alles nicht passieren.

Eva Völpel: Okay, leider muss man festhalten, dass er offensichtlich diesen Flug nie gemacht

Eva Völpel: hat, der uns den universalen Frieden hätte bringen können. Es sind auch noch 25 Jahre Zeit.

Eva Völpel: Ah, okay, Leute, es besteht noch Hoffnung.

Sabine Nuss: Das stimmt, wir haben noch nicht das Jahr 2065. Nochmal ganz kurz zurück zu

Sabine Nuss: diesen Artemis Eccords.

Sabine Nuss: Ich möchte gerne nochmal Isabel

Sabine Nuss: Feichtner dazu einspielen, wie sie dieses Mondprogramm interpretiert.

Sabine Nuss: Sie spricht in dem O-Ton von Artikel 2, den hatte sie auch ganz am Anfang schon

Sabine Nuss: erwähnt. Ich will ihn jetzt nicht nochmal erwähnen.

Sabine Nuss: Ich will nur ganz kurz erinnern, dieser Artikel 2, der legt eben fest,

Sabine Nuss: dass es eben kein Recht gibt auf nationale Aneignung durch Beanspruchung der

Sabine Nuss: Hoheitsgewalt, durch Okkupation oder durch andere Mittel. Und dazu sagt sie Folgendes.

Isabel Feichtner: Artemis Accords sind halt wiederum problematisch, weil damit eigentlich versucht wird,

Isabel Feichtner: von den USA das Weltraumvölkerrecht in eine bestimmte Richtung hinzuentwickeln,

Isabel Feichtner: hin zu eigentlich einer Anerkennung von Eigentumsrechten und auch so einer Art Territorialeigentum.

Isabel Feichtner: Und das ist dann wieder interessant, weil da wird dann doch der Artikel 2 abgeschwächt,

Isabel Feichtner: weil die Artemis Accords sehen vor, dass sogenannte Safety Zones eingerichtet werden auf dem Mond.

Isabel Feichtner: Also wenn zum Beispiel so ein Nuklearreaktor betrieben wird oder ein Landeplatz

Isabel Feichtner: gebraucht wird, vielleicht für die Raketen von Elon Musk, dann kann so eine

Isabel Feichtner: Safety Zone eingerichtet werden.

Isabel Feichtner: Und das ist so ein erster Schritt hin zur Etablierung von Territorialeigentum.

Isabel Feichtner: Die Artemis Accords sagen zwar, dass trotzdem der Zugang gewahrt werden soll

Isabel Feichtner: auf dem gesamten Mond, aber es gibt dann eben besondere Notifizierungspflichten.

Isabel Feichtner: Das wird geframed als ein Deconfliction Device, also eigentlich Nutzungskonflikte zu regeln.

Isabel Feichtner: Es gibt einen Bericht des amerikanischen Präsidenten, so einen Wirtschaftsbericht von 2021,

Isabel Feichtner: der ganz klar sagt, man könne diese Safety Zones mit Stacheldraht vergleichen,

Isabel Feichtner: genauso wie Stracheldraht ein Weg zum Schutz von Eigentumsgrundstücksrechten ist,

Isabel Feichtner: seien auch diese Safety Zones so eine Art Instrument zum Schutz von territorialen Rechten.

Eva Völpel: Ja, wunderbar. Und sag mal, Deutschland ist bei diesen Artemis-Akkords wahrscheinlich

Eva Völpel: auf jeden Fall mit dabei.

Sabine Nuss: Genau, Deutschland hat im September 2023 unterschrieben.

Eva Völpel: Ja, ich finde es ja eh interessant, dass man jetzt, wo wir ja auch eine Raumfahrtministerin

Eva Völpel: haben, nämlich Dorothea Beer von der CSU, man sowieso das Gefühl hat,

Eva Völpel: ja, okay, das Thema kommt immer häufiger jetzt mal so um die Ecke,

Eva Völpel: manchmal in etwas lustiger Form.

Eva Völpel: Ich weiß nicht, ob ihr das mitbekommen hattet, dass Frau Bär ja mal ein Bild

Eva Völpel: gepostet hatte, da ist sie vor dem Mond zu sehen.

Eva Völpel: Und dazu heißt es dann, wir wollen auf den Mond. Das war ganz lustig,

Eva Völpel: weil dann viele Leute direkt immer so, ja, bitteschön, gute Reise.

Eva Völpel: Aber ich meine, es ist ja durchaus eine ernste Sache, denn jetzt gerade im November...

Eva Völpel: Da tagte die European Space Agency Ministerratskonferenz, die ESA.

Eva Völpel: Und da fand ich zum Beispiel interessant zum einen, wie viel mehr Geld Deutschland

Eva Völpel: mittlerweile für die Raumfahrt ausgeben will.

Eva Völpel: Die haben nämlich, also Deutschland hat entschieden, seinen ESA-Beitrag von

Eva Völpel: 3,5 Milliarden Euro auf 5,4 Milliarden Euro zu erhöhen und das wird dann natürlich

Eva Völpel: auch so begründet, dass man mitspielen will in dem strategischen Wettbewerb und zwar ganz vorne.

Eva Völpel: Man ist auch super stolz darauf, dass man bald einen Deutschen oder eine Deutsche zum Mond schicken will.

Eva Völpel: Und was ich aber vor allen Dingen auch nochmal interessant fand,

Eva Völpel: war, dass die ESA ja eigentlich eine zivil ausgerichtete Institution ist,

Eva Völpel: jetzt aber deutlich mehr Geld auch fließen soll in die militärische Weltraumforschung

Eva Völpel: unter dem Dach der ESA und auch in die sogenannte Dual-Use-Forschung.

Sabine Nuss: Richtig. Und weil du das gerade erwähnt hast, das ist auf ihrem Instagram-Account,

Sabine Nuss: da habe ich auch gesehen, dass es so ein Bild gibt.

Sabine Nuss: Ihr müsst euch vorstellen, sie hat dann so ein, weiß ich nicht was,

Sabine Nuss: so ein Bluesong an, was so ein bisschen Weltraum-Feeling verströmt.

Eva Völpel: Der Astronauten-Jogger-Anzug.

Sabine Nuss: Genau, der Astronauten-Jogger-Anzug trägt sie und dann steht dann auch drüber,

Sabine Nuss: das ist auch so ein Share-Pick, der Weg ins All führt künftig über Deutschland.

Sabine Nuss: Und das ist, wo ich auch gedacht habe, ja klar, jetzt geht es auch schon wieder

Sabine Nuss: beim Weltraum um die nationale Identität und das ist so peinlich und das,

Sabine Nuss: wo du jetzt irgendwie gerade erzählt hast, diese Ministerratskonferenz von der ESA,

Sabine Nuss: da gab es dann hinterher entsprechende Reaktionen darauf, dass jetzt verkündet

Sabine Nuss: wurde, dass jetzt ein deutscher Astronaut, das ist, ich glaube im Moment wird gerade...

Sabine Nuss: Gerst und Maurer da irgendwie diskutiert, es ist noch offen.

Sabine Nuss: Obwohl es immer hieß, es muss jetzt unbedingt mal eine Frau drauf auf den Mond.

Sabine Nuss: Auch unter anderem, das fand ich interessant, weil man mit einem weiblichen

Sabine Nuss: Körper noch mal ganz andere Sachen erforschen kann.

Sabine Nuss: Genau, und da sind die Reaktionen, fand ich dann auch wieder so irgendwie ein bisschen peinlich.

Sabine Nuss: Da hat zum Beispiel Bär selber gesagt, das ist ein ganz großer Tag für Europa,

Sabine Nuss: aber auch für Deutschland. Das, finde ich, geht jetzt noch.

Sabine Nuss: Dann kam irgendwie vom Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie

Sabine Nuss: dieser Schritt des sensationell und historisch.

Sabine Nuss: Er unterstreicht, welche Rolle Deutschland spielt.

Eva Völpel: Gott, Fremdscham.

Sabine Nuss: Ja, und dann gibt es, es fliegt ein europäischer Astronaut mit deutschem Pass,

Sabine Nuss: hat noch irgendeine Professorin von der TU München gesagt.

Sabine Nuss: Also da wird ja schon, auch da wird wieder ans nationale Bewusstsein appelliert.

Sabine Nuss: Das finden sie irgendwie total toll und jetzt muss man sich mal angucken,

Sabine Nuss: was tatsächlich investiert wird in den letzten Jahren.

Sabine Nuss: Also der Anteil der Weltraumwirtschaft am BIP im Jahr 2020 war Deutschland 0,049

Sabine Nuss: Prozent und die USA 0,25 Prozent.

Eva Völpel: Aber ich habe schon gelesen, dass Deutschland bei dieser Weltraumtechnologie

Eva Völpel: oder Raumfahrttechnologie relativ weit vorne noch mitspielt.

Eva Völpel: Also anders als auf anderen Feldern.

Eva Völpel: Das stimmt.

Sabine Nuss: Herr Söder tut sich daher vor Bayern. Bayern möchte ja das neue Space Valley werden.

Sabine Nuss: Aber was ich noch mal erwähnen möchte, ich habe Isabel auch gefragt,

Sabine Nuss: wo siehst du denn eigentlich die schlimmsten Folgen? Also wo sind die wesentlichen Gefahren?

Sabine Nuss: Und da nannte sie eben, was du auch schon angesprochen hast,

Sabine Nuss: dass eigentlich alles, was im Weltraum Relevanz hat, dual use ist.

Sabine Nuss: Es kann also immer auch zu militärischen Zwecken eingesetzt werden.

Sabine Nuss: Also das ist ein großes Problem. Und dann hat sie natürlich noch den Weltraummüll erwähnt.

Eva Völpel: Ja, das mit dem Weltraummüll, das werden wir jetzt hier nicht so vertiefen.

Eva Völpel: In dem erwähnten Taz-Text kriegt man da mal so einen kleinen,

Eva Völpel: kompakten, sehr guten Überblick.

Eva Völpel: Aber das ist auch wirklich ein verrücktes Thema.

Eva Völpel: Also was da an Mengen an Weltraummüll schon oben irgendwie durch das All oder

Eva Völpel: durch den Weltraum schwebt.

Eva Völpel: Ich hatte da gelesen, mehr als 1,2 Millionen Trümmerteile, die kleiner als ein

Eva Völpel: Zentimeter sind und dazu noch rund 40.000 größere Schrottteile,

Eva Völpel: die größer sind als 10 Zentimeter.

Eva Völpel: Und das Ding ist halt, dass die wohl, also das ist wohl ein sogenannter Kessler-Effekt,

Eva Völpel: das hat jemand mit dem Namen Kessler erforscht,

Eva Völpel: wie diese Weltraumteile dadurch, dass sie dann zufällig aneinanderstoßen,

Eva Völpel: wiederum in noch kleinere Teile zersplittern und sozusagen so ein riesiger Weltraumschrott-Teppich

Eva Völpel: dann entsteht, der sowohl die Satellitenkommunikation auch irgendwie stört,

Eva Völpel: als auch die Wissenschaft wiederum.

Eva Völpel: Und dass es eigentlich auch so Verpflichtungen gibt, seinen Weltraumschrott

Eva Völpel: da immer wieder runterzuholen, dass das überhaupt nicht eingehalten wird.

Sabine Nuss: Ja, ich habe auch mit Isabel noch dann am Ende drüber gesprochen.

Sabine Nuss: Also ich weiß nicht, wie es dir geht, Eva, aber ich habe irgendwie das Gefühl,

Sabine Nuss: hey, jetzt bitte nicht auch im Weltraum, ja.

Sabine Nuss: Es kann doch wohl wirklich nicht wahr sein. Haben wir nichts gelernt aus der Geschichte?

Sabine Nuss: Also irgendwie finde ich es gar nicht so selbstverständlich,

Sabine Nuss: dass man sich den aneignet.

Eva Völpel: Nee, eigentlich nicht. Aber sag mal, ich meine, welche Alternativen gibt es jetzt?

Eva Völpel: Also leider habe ich jetzt auch wirklich aus dieser Folge gelernt,

Eva Völpel: ist da vieles schon einfach sehr weit fortgeschritten. Richtig.

Eva Völpel: In eine schlechte Richtung.

Sabine Nuss: Genau. Lass uns mal ganz kurz zu diesem Thema, wie unangenehm das ist oder wie

Sabine Nuss: gar nicht so selbstverständlich, dass das gerade passiert.

Sabine Nuss: Lass uns dazu nochmal ganz kurz Isabel hören und dann kommen wir auf die Alternativen. Mhm.

Isabel Feichtner: Warum stört es uns so sehr die Vorstellung, dass Unternehmen sich den Mond aneignen wollen?

Isabel Feichtner: Und das ist vielleicht aber auch dann ein Anlass, wieder zurück auf die Erde

Isabel Feichtner: zu schauen und uns zu wundern, warum wir uns schon so daran gewöhnt haben,

Isabel Feichtner: dass es möglich sein soll, sich Land und Seen und so weiter einfach anzueignen

Isabel Feichtner: und daran Privat-Eigentum zu begründen.

Isabel Feichtner: Ich finde, irgendwie ist da ja was Gutes daran, dass es uns so stört.

Isabel Feichtner: Aber da wundere ich mich auch über mich selber. Aber mich stört die Vorstellung,

Isabel Feichtner: dass auf dem Mond ein Atomkraftwerk gebaut werden soll, ein Nuklearreaktor,

Isabel Feichtner: glaube ich noch viel mehr als die Vorstellung,

Isabel Feichtner: dass noch weitere Nuklearreaktoren auf der Erde gebaut werden.

Isabel Feichtner: Weil ich denke, das ist so das Letzte.

Isabel Feichtner: Oder der Mond, der soll nicht auch noch mit einbezogen werden in diese umfassende

Isabel Feichtner: Kommerzialisierung, Extraktion, Verschmutzung, Zerstörung.

Eva Völpel: Ja, da hat sie völlig recht. Sie spricht mir aus dem Herzen.

Eva Völpel: Aber das ist so dieser scheinbar nicht zu stoppende Wettlauf,

Eva Völpel: sich alles anzueignen und alles in Wert zu setzen.

Sabine Nuss: So ist es. Wegen den Alternativen, wo wir jetzt aufzusprechen.

Eva Völpel: Genau, Alternativen. Müssen wir unbedingt noch drüber sprechen.

Sabine Nuss: Also du hast es eingangs erwähnt. Isabel Feichter war eine der Kommissionsmitglieder

Sabine Nuss: bei der Kommission zur Vergesellschaftung der Wohnungen damals im Kontext der

Sabine Nuss: Kampagne Deutsche Wohnen und Co.

Sabine Nuss: Enteignen. Und da zieht sie natürlich interessante Analogien.

Isabel Feichtner: Also was mich ja interessiert ist, wenn davon die Rede ist, dass der Weltraum

Isabel Feichtner: oder auch der Tiefseeboden ein gemeinsames ist oder wenn das Völkerrecht die

Isabel Feichtner: sogar als gemeinsames Menschheitserbe qualifiziert,

Isabel Feichtner: was ist dann eigentlich damit gemeint?

Isabel Feichtner: Also das interessiert mich eben wissenschaftlich, die unterschiedlichen Möglichkeiten,

Isabel Feichtner: das Gemeinsame zu konzeptualisieren.

Isabel Feichtner: Und das ist interessant im Weltraumrecht, weil der argentinische Weltraumrechtler

Isabel Feichtner: Aldo Armando Coca hat gesagt, das ist deshalb ein gemeinsames,

Isabel Feichtner: weil die ganze Menschheit hat durch ihre Leistungen und durch das Wissen,

Isabel Feichtner: was sie hervorgebracht hat, dazu beigetragen,

Isabel Feichtner: dass der Weltraum jetzt genutzt werden kann.

Isabel Feichtner: Und deswegen ist es ein gemeinsames und deswegen sollen sich auch nicht einige

Isabel Feichtner: wenige diesen Wert aneignen.

Isabel Feichtner: Und da kann man natürlich Parallelen ziehen zu Debatten über die Stadt.

Isabel Feichtner: Warum ist der Stadtboden so wertvoll und warum kann so hohe Miete verlangt werden?

Isabel Feichtner: Weil nicht unbedingt nur, weil irgendwelche Bauunternehmen da so schöne Häuser

Isabel Feichtner: gebaut haben, sondern weil es öffentliche Infrastrukturen gibt,

Isabel Feichtner: weil es ein lebendiges Stadtleben gibt, weil es die ganzen unterschiedlichen Interaktionen gibt,

Isabel Feichtner: die die Stadt dann auch kommerziell wertvoll machen.

Isabel Feichtner: Also das ist so eine Analogie, die ich da sehe. Aber auch noch eine andere Parallele,

Isabel Feichtner: also in den 60ern, wo man dann überlegt hat oder wo angefangen haben,

Isabel Feichtner: Völkerrechtler und andere zu überlegen, wie kann man denn dann das Gemeinsame verwalten?

Isabel Feichtner: Elisabeth Mann-Borghese, so einen ganz tollen Vorschlag gemacht,

Isabel Feichtner: finde ich, formuliert in der Vorlesung.

Isabel Feichtner: Die findet man in Archiven, The Ocean Regime.

Isabel Feichtner: Und da macht sie einen Vorschlag für eine Organisation, die den Ozean als Gemeineigentum verwaltet.

Isabel Feichtner: Und sie schreibt da selber, dass sie inspiriert ist von Experimenten partizipativer

Isabel Feichtner: Demokratie in Frankreich und in Jugoslawien und stellt dann vor,

Isabel Feichtner: so ein Kammersystem, durch das ganz unterschiedliche Verbände,

Isabel Feichtner: Assoziationen beteiligt werden sollen an der Verwaltung des Ozeans.

Isabel Feichtner: Und sie sagt, wenn wir das nicht machen, wenn wir das Recht des Landes auf den

Isabel Feichtner: Ozean erstrecken, dann wird erst der Ozean sterben und als nächstes der ganze Planet.

Isabel Feichtner: Und das hat sie Ende der 60er so formuliert. Und das ist natürlich ganz interessant,

Isabel Feichtner: weil da gibt es natürlich ganz starke Parallelen jetzt zu den Überlegungen von

Isabel Feichtner: Deutschen Wohnen und Co.

Isabel Feichtner: Enteignen, wie man große Wohnungsbestände so verwalten kann,

Isabel Feichtner: dass nicht nur die Mieterinnen mitbestimmen können, sondern auch die weitere

Isabel Feichtner: Stadtgesellschaft verfolgt.

Eva Völpel: Ja, das ist eine schöne Parallele, die sie da aufmacht oder ein schöner Rückbezug

Eva Völpel: auf sozusagen unsere Debatten hier auf der Erde, finde ich.

Sabine Nuss: Und das erinnert auch nochmal schön an dieses, dass wir den jetzt nutzen können,

Sabine Nuss: ist Ergebnis gemeinsamer Arbeit und all das, was wir auf der Erde an Reichtümern

Sabine Nuss: haben, ist halt auch Ergebnis gemeinsamer Arbeit.

Sabine Nuss: Das, finde ich, erinnert da nochmal schön dran.

Eva Völpel: Okay, Sabina, aber jetzt muss ich dich doch nochmal fragen, was ist mit den Außerirdischen?

Sabine Nuss: Die Außerirdischen. Ich wusste, dass das noch kommt.

Eva Völpel: Ja, ich meine, du hast es angerissen. Ich will mehr dazu. Wie wird über die schon gesprochen?

Sabine Nuss: Also ich finde, ich mache das jetzt ganz kurz nur noch, weil wir jetzt auch

Sabine Nuss: noch ein bisschen weit fortgeschritten sind in der Zeit.

Sabine Nuss: Aber als damals die Menschen erstmals den physischen Vorstoß in den Weltraum

Sabine Nuss: geschafft haben, begannen dann Juristen zu fragen, welches Recht gilt eigentlich

Sabine Nuss: im Weltraum? Das wurde lange diskutiert und dann haben sie sich eben fürs Völkerrecht entschieden.

Sabine Nuss: Da könnte man jetzt schon mal sagen, das ist eine Anmaßung, dass überhaupt im

Sabine Nuss: Weltraum das Recht der Erde da übergestülpt wird, weil die Frage ist,

Sabine Nuss: wem gehört eigentlich der Weltraum?

Sabine Nuss: Und da gab es eben ein paar JuristInnen und StaatenvertreterInnen,

Sabine Nuss: die haben eben gesagt, nee, wir müssen das alles ein bisschen unter der Maßgabe

Sabine Nuss: berücksichtigen, dass es durchaus vernunftbegabte Außerirdische gibt.

Sabine Nuss: Da können wir jetzt nicht einfach sagen, der gehört den Menschen.

Sabine Nuss: Das müssen wir uns dann mit den intelligenten Wesen im Weltraum irgendwie uns da einteilen.

Sabine Nuss: Und es gab zum Beispiel in den Debatten einen Vertreter der italienischen Regierung

Sabine Nuss: 1958, der gesagt hat, der Weltraum gehört allen Staaten der Welt und ist aber

Sabine Nuss: auch Eigentum aller anderen gemeinschaftsdenkender und organisierter Wesen auf anderen Planeten.

Sabine Nuss: Und es gab sogar auch einen Aufsatz, der die Überschrift hatte,

Sabine Nuss: Relations with Alien Intelligences, also Beziehung zu Außerirdischen.

Sabine Nuss: Das war damals tatsächlich Thema, das ist jetzt heute interessiert,

Sabine Nuss: dass kein Menschen, ob es noch irgendwelche.

Sabine Nuss: Außerirdischen gibt, die man vielleicht mal trifft und die dann vielleicht sagen,

Sabine Nuss: nee, also liebe Erdenbürger, aber das ist nicht euer Planet und nicht euer Raum.

Sabine Nuss: Und das habe ich auch so aus diesem Vortrag mitgenommen und das fand ich irgendwie ganz witzig.

Sabine Nuss: Und worauf Isabel Feichner nochmal hingewiesen hat, dass diese Weltraumkolonisierungsprojekte,

Sabine Nuss: dass die natürlich auch teilweise offen rassistisch und faschistoid geframed

Sabine Nuss: und kommuniziert werden.

Sabine Nuss: Wenn man jetzt zum Beispiel, sie hat dann als Beispiel die Antrittsrede von Trump im Januar 2025,

Sabine Nuss: da hat sie ihn wiedergegeben, hat gesagt, für ihn stand dann in dieser Rede

Sabine Nuss: die Eroberung vom Mond und vom Mars quasi,

Sabine Nuss: also in einer Linie mit der, in Anführungsstrichen, Erfolgsgeschichte der Kolonisierung

Sabine Nuss: des amerikanischen Kontinents durch weiße Siedler.

Eva Völpel: Wahnsinn.

Sabine Nuss: Und das ist natürlich, von wegen man dupliziert die Verhältnisse auf der Erde

Sabine Nuss: jetzt einfach in den Weltraum, auch daran sieht man diese Reproduktion.

Sabine Nuss: Aber wenn wir jetzt, jetzt kommen wir dann auch langsam zum Schluss,

Sabine Nuss: von einer extraterrestrischen Intelligenz spricht, also von Außerirdischen,

Sabine Nuss: das ist ja zum Beispiel im Science Fiction das Thema.

Sabine Nuss: Und wir hatten vorhin ja schon mal eine kleine Szene aus einem Film und ich

Sabine Nuss: möchte jetzt gerne zum Abschluss eine meiner allerliebsten Szenen aus diesem Film vorspielen.

Sabine Nuss: Das ist nämlich die Szene, wo eine der Erdenbürgerinnen aus dem Jahr 2065 krank

Sabine Nuss: wird und dann wird sie aufs Raumschiff geholt von Enterprise, was ja aus dem 24.

Sabine Nuss: Jahrhundert stammt. Und für die ist es natürlich total krass,

Sabine Nuss: die Technologie von diesem Raumschiff, was 300 Jahre oder so älter ist.

Sabine Nuss: Und jetzt hören wir mal kurz rein, was da ihre Frage ist an Käpt'n Picard,

Sabine Nuss: der ihr das Raumschiff zeigt.

Star Trek der erste Kontakt: Wie groß ist dieses Schiff? Es hat 24 Decks.

Star Trek der erste Kontakt: Es ist fast 700 Meter lang. Ich habe sechs Monate gebracht, um genug Titan zusammenzuschnauern

Star Trek der erste Kontakt: für ein vier Meter Cockpit.

Star Trek der erste Kontakt: Wie viel hat dieses Ding gekostet? Die Wirtschaft der Zukunft funktioniert ein bisschen anders.

Star Trek der erste Kontakt: Sehen Sie, im 24. Jahrhundert gibt es kein Geld.

Star Trek der erste Kontakt: Es gibt kein Geld? Wollen Sie damit sagen, Sie werden nicht bezahlt?

Star Trek der erste Kontakt: Der Erwerb von Reichtum ist nicht mehr die treibende Kraft in unserem Leben.

Star Trek der erste Kontakt: Wir arbeiten, um uns selbst zu verbessern und den Rest der Menschheit.

Sabine Nuss: Ja, das muss jetzt sein.

Eva Völpel: Wunderschön. Das finde ich einen gelungenen Abschluss. Jawohl.

Sabine Nuss: Ja.

Eva Völpel: Ja, vielen, vielen Dank, Sabine. Ich habe wahnsinnig viel gelernt,

Eva Völpel: fand das total spannend, muss ich sagen.

Eva Völpel: Und ich weiß nicht, wie dir es geht, Sabine. Ich habe öfter mal beobachtet in

Eva Völpel: meinem Umfeld, dass Menschen, die in Ostdeutschland aufgewachsen sind oder sozialisiert

Eva Völpel: sind, aber ich weiß nicht, ob dieser Eindruck stimmt,

Eva Völpel: dass die sich zum Teil viel besser in Astronomie auskennen als westdeutschsozialisierte.

Eva Völpel: Und ich mich häufiger schon mal gefragt habe, hat das irgendwie wirklich was

Eva Völpel: mit sehr unterschiedlichen Lehrplänen und auch Zugängen in der Schule damit

Eva Völpel: zu tun gehabt, wie man sozusagen den Himmel über sich begreift und irgendwie den Weltraum.

Eva Völpel: Es ist mir oft schon aufgefallen, dass Leute mit so einer ganz anderen Selbstverständlichkeit

Eva Völpel: Sternbilder nennen können und auch so bestimmtes Wissen über Planeten und überhaupt

Eva Völpel: über den Weltraum und so weiter.

Eva Völpel: Ich habe das ja netterweise in der Tat in den letzten Jahren so ein bisschen

Eva Völpel: über meine Kinder dann nochmal mitbekommen.

Eva Völpel: Und jetzt kommt nämlich die große Abschlussfrage, meine Lieben.

Eva Völpel: Wer von euch kann mir die Planeten in der Reihenfolge ab der Sonne ausgehend

Eva Völpel: nach außen aufzählen, unsere Planeten?

Sabine Nuss: Oh Gott, da muss ich passen. Also in der genauen Reihenfolge kann ich es nicht machen.

Sabine Nuss: Andreas? Merkur, Venus, Erde, Mars.

Sabine Nuss: Mein Vater erklärt mir. Ach, du hast einen Brückensatz. Genau.

Sabine Nuss: Mein Vater erklärt mir.

Eva Völpel: Sehr gut. Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel.

Eva Völpel: Also Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun.

Sabine Nuss: Neptun ist aber kein Planet mehr.

Eva Völpel: Ja, Neptun ist kein Planet mehr. Aber siehst du mal, guck mal, Andreas wusste es.

Sabine Nuss: Natürlich. Genau, Astronomie ein Jahr lang in der Schule.

Eva Völpel: Ja, guck mal, also Astronomie ein Jahr lang in der Schule. Ich glaube nicht,

Eva Völpel: dass es das im westdeutschen Schulkurriculum gab.

Eva Völpel: Aber bist du noch zu DDR-Zeiten in die Schule gegangen?

Sabine Nuss: Nein, nein, nein. Aber Sachsen-Anhalt, genau, ein Jahr in der neunten Klasse.

Eva Völpel: Ah, guck an. Ich finde es immer total schade, weil ich dann ganz oft so feststelle,

Eva Völpel: ich weiß eigentlich überhaupt nichts über Astronomie.

Eva Völpel: Und ich finde es wahnsinnig faszinierend. Das ist ja auch so ein Feld,

Eva Völpel: wo man dann irgendwie nochmal so ein bisschen Demut lernt, wenn man so versteht,

Eva Völpel: was da eigentlich an Weite und an Sachen irgendwie los ist über unseren Köpfen.

Eva Völpel: Ja, also Sabine, nochmal vielen, vielen Dank.

Sabine Nuss: Ja, sehr schön. Danke, Eva, nochmal für diese nette Frage.

Eva Völpel: Wollte ich euch mal testen. Ja, gelungen. Ja, und wir hatten ja angekündigt,

Eva Völpel: dass wir heute unbedingt auch nochmal über eure tollen Zuschriften sprechen

Eva Völpel: wollen, denn wir hatten ja in der letzten Folge gefragt, wie geht ihr eigentlich damit um,

Eva Völpel: dass ja so die schlechten politischen Nachrichten immer zu auf einen einprasseln

Eva Völpel: und wir hatten auch gefragt,

Eva Völpel: ja, was sind auch noch vielleicht andere Zugänge, andere Themen,

Eva Völpel: die euch hier für den Podcast interessieren würden und Sabine,

Eva Völpel: magst du mal einsteigen mit ein paar Zuschriften?

Sabine Nuss: Ja, also ich möchte vielleicht noch mal ganz kurz Danke sagen für diese Zuschriften.

Sabine Nuss: Generell, das sind wirklich teilweise wirklich sehr herzerwärmende,

Sabine Nuss: nette Mails, die wir von euch kriegen.

Sabine Nuss: Also ihr merkt doch, wir lesen die alle und wir freuen uns wirklich sehr über

Sabine Nuss: Anregungen und Kritik und natürlich auch das tolle Lob, was wir da immer kriegen.

Sabine Nuss: Und um jetzt gleich einzusteigen, wir haben eine E-Mail bekommen von einer Hörerin, Melissa.

Sabine Nuss: Melissa schreibt, dass sie, also auf die Frage, wie geht ihr um mit diesen Nachrichten

Sabine Nuss: der weltpolitischen Lage dieser Zeit, da schreibt sie, je nach Schweregrad der

Sabine Nuss: Nachricht schreibe ich gerne Mails an Politiker.

Sabine Nuss: Gerade versuche ich möglichst häufig an Herrn Merz zu schreiben,

Sabine Nuss: damit sein Mailfach von mir geflutet wird.

Sabine Nuss: Das fand ich irgendwie eine interessante Strategie. Sie schreibt,

Sabine Nuss: wenn sie ganz viel Muße hat, dann gibt sie sich besonders viel Mühe und schreibt

Sabine Nuss: sogar einen richtigen Brief mit Briefmarke und so.

Sabine Nuss: Manchmal ist es auch eine Postkarte und was sie so nach einem halben Jahr an

Sabine Nuss: Antworten bekommt, ist nicht mehr als so ein Konstrukt an wahrscheinlich den

Sabine Nuss: üblichen Satzbausteinen.

Sabine Nuss: Aber sie hat das Gefühl, sie hat was getan. Und sie meint eben,

Sabine Nuss: je mehr Leute das tun, desto wirksamer, weil sie an die Wirksamkeit zum Beispiel

Sabine Nuss: von Demonstrationen nicht mehr so richtig glaubt.

Sabine Nuss: Das fand ich irgendwie eine ganz nette Idee.

Eva Völpel: Dann hatte uns ein Martin geschrieben. Und ja, der beschreibt erst mal sowas,

Eva Völpel: was ich total gut nachvollziehen kann, wo es mir auch oft so geht,

Eva Völpel: dass diese Zustände einen in allererster Linie sehr traurig machen.

Eva Völpel: Und auch ohnmächtig oder auch

Eva Völpel: wütend. und dass ja dann oft ja auch so eine Resignation daraus entsteht.

Eva Völpel: Also dass er zum Beispiel sagt, naja, er glaubt jetzt überhaupt nicht mehr so

Eva Völpel: richtig an irgendwas, was noch so in die gute Richtung geht.

Eva Völpel: Nicht durch Demos, nicht durch Petitionen, nicht durch Briefe verändert sich

Eva Völpel: etwas und erst recht nicht durch Wahlergebnisse.

Eva Völpel: Aber was ihm wichtig war und das finde ich auch schön und auch total wichtig,

Eva Völpel: dass es aber zum Beispiel jetzt auch über unseren Podcast oder wenn insgesamt Menschen sprechen,

Eva Völpel: in der gesellschaftlichen Linken solche Themen dann besprechen,

Eva Völpel: dass es ja auch darum geht, so ein Gefühl der Solidarität zu schaffen.

Eva Völpel: Also dass wir sehen, wir stehen nicht alleine da mit unserer Meinung,

Eva Völpel: die Zeiten werden rauer, es wird alles härter.

Eva Völpel: Aber es gibt andere, die genauso denken wie wir oder vielleicht nicht genauso,

Eva Völpel: aber die ähnlich denken, die die Welt ähnlich sehen und mit denen wir zusammen

Eva Völpel: natürlich irgendwie uns zusammenschließen sollten können und was tun können.

Eva Völpel: Und genau, selbst in diesen Zeiten, die jetzt unter der Bundeskanzlerschaft

Eva Völpel: von Herrn Merz sich nochmal so deutlich zuspitzen und einen tatsächlich oft

Eva Völpel: sehr resigniert zurücklassen können.

Sabine Nuss: Dann hat uns noch eine längere E-Mail erreicht, die von Jule,

Sabine Nuss: die ich auch sehr herzerwärmt fand. Also auch dafür nochmal vielen Dank.

Sabine Nuss: Sie hat geschrieben, sie gehört Zeitfolge 1 zu unseren treuen Hörerinnen und

Sabine Nuss: sie wartet immer schon zwei Wochen vor dem Release sehnsüchtig auf die nächste

Sabine Nuss: Folge. Das hören wir natürlich sehr gerne.

Eva Völpel: Total nett. Ja, es freut einen.

Sabine Nuss: Ja, und sie hat dazu geschrieben, und das ist mir sehr nah, sie hört einfach,

Sabine Nuss: wenn es ihr dann damit schlecht geht, seltener Nachrichten als früher.

Sabine Nuss: Sie überfliegt oft nur die Tagesschau-Seite und hört abends beim Kochen linke

Sabine Nuss: Podcasts. Das mache ich auch.

Sabine Nuss: Also das ist auch so, meine ich, dass ich manchmal einfach vermeide,

Sabine Nuss: diese toxischen Nachrichten immer anzugucken und dann lieber linke Podcasts

Sabine Nuss: beim Kochen höre. Das finde ich irgendwie.

Eva Völpel: Wo man so ein bisschen tiefer einsteigt einfach in Themen.

Sabine Nuss: Richtig, genau, genau, das auch sowieso. und sie sagt auch, dass sie ganz gut

Sabine Nuss: die schlechten Nachrichten von sich weghalten kann und was ihr auch hilft ist,

Sabine Nuss: dass sie das mit Freundinnen, eben im Freundinnenkreis besprechen kann.

Eva Völpel: Das waren drei Zuschriften, die wir bekommen haben, aber wir haben einen kleinen

Eva Völpel: O-Ton aufgesprochen bekommen und zwar von Christine Koschmieder,

Eva Völpel: eine Schriftstellerin und den spielen wir jetzt auch nochmal kurz ein.

Sprachnachricht: Was ich tue, um mit der Weltlage umzugehen, immer wenn die Überforderung mich

Sprachnachricht: überkommt, dann erinnere ich mich daran, dass die Überforderung eine Strategie

Sprachnachricht: derjenigen ist, die davon profitieren, wenn ich handlungsunfähig bin und überfordert.

Sprachnachricht: Und deswegen suche ich mir Verbündete, die mir diese Überforderung und wer davon

Sprachnachricht: profitiert, erklären können.

Sprachnachricht: Wie zum Beispiel Naomi Klein, wie zum Beispiel euer Podcast.

Sprachnachricht: Und dann versuche ich wieder handlungsfähig zu werden und mehr Menschen in deutlichen

Sprachnachricht: und schlichten Worten zu beschreiben, was da gerade passiert und wie man dagegen angehen kann.

Eva Völpel: Also erst nochmal vielen, vielen Dank für eure Zuschriften und wünschen euch

Eva Völpel: nochmal eine wunderschöne Weihnachtszeit oder Adventszeit oder was immer ihr

Eva Völpel: auch macht. Einfach vielleicht auch nur Freizeit.

Eva Völpel: Eine gute Erholung und wie gesagt, hören wir uns dann mit der nächsten Folge im Februar wieder.

Eva Völpel: Macht's ganz gut und wenn ihr Anregungen und Kritik habt, dann schreibt uns

Eva Völpel: natürlich wie üblich gerne an armutszeugnis at rosaluchs.org.

Eva Völpel: Bis zum nächsten Mal.

Sabine Nuss: Auf Wiederhören.

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